Mobiles Restaurant
Jordi Galan hat als Foodtruck-Betreiber und Catering-Unternehmer sein Hobby zum Beruf gemacht
Miniburger und Hirse-Kroketten: Denianer betreibt Foodtruck und Catering-Unternehmen
Dénia – ab. „Todo vendido“– „Alles verkauft“. Foodtruck-Betreiber Jordi Galan hatte auf Dénias gastronomischem D*na-Festival gut lachen. Bereits um 16 Uhr hatte der Spanier aus Dénia, der mit Schwester Irena angereist war, an jenem 1. Oktober seine Portionen bis auf den letzten Krümel verkauft. 400 Mini-Hamburger mit einer Turrón-Creme und gerösteten Mandeln, 100 Hirse-Kroketten mit aspancat, eine Mischung aus gegrillten Tomaten unf Paprika, und ebenso viele Focaccia waren zu diesem Zeitpunkt über die Theke des Trucks gewandert.
„Das Festival war ein Riesenerfolg“, erinnert sich Galan, als man ihn Wochen später bei einer Privatfeier trifft, auf der sein Unternehmen „Rodamon“mit dem Catering beauftragt ist. „Mir ging bedauerlicherweise so früh das Essen aus, weil ich nicht mit einem so großen Ansturm gerechnet hatte“, sagt der Spanier. Er habe mit seinem Angebot absolut richtig gelegen.
„Ich konzentriere mich auf traditionelle örtliche Rezepte, die ich mit Einflüssen der Mittelmeer-Gastronomie kombiniere wie etwa der Focaccia, die ihren Ursprung in Italien hat“, erklärt der Spanier. Er verarbeite nur Produkte der Region und bevorzuge Bioware sowie Fleisch von einem Metzger seines Vertrauens. „Abgepackte Fleischwaren vom Discounter kommen für mich nicht in Frage.“
Kochen sei schon lange seine Leidenschaft. „In meinem Elternhaus war ich immer derjenige, der sich die Kochschürze umgebunden und meine Mutter aus der Küche vertrieben hat“, erzählt er. Die Mutter sei schon immer von seinen Kochkünsten überzeugt gewesen.
Seine Familie war es auch, die ihn darin bestätigte, in die Gastronomie zu wechseln, als er beschloss, sein Hobby zum Beruf zu machen. Ursprünglich kommt Jordi Galan aus der audiovisuellen Branche. „Video, Kino, Fotografie, das war mein Ding“, erzählt der 33-Jährige. Über Jahre habe er seinen Lebensunterhalt mit Fotokursen bestritten. „Als die Wirtschaftskrise einsetzte, entstand der Wunsch, aufs Land zu ziehen“, berichtet der Denianer.
„Abgepackte Fleischwaren vom Discounter kommen für mich nicht in Frage“
In der Region Albacete widmete er sich fortan ein Jahr der Permakultur. In dieser Zeit als Selbstversorger sei der Entschluss gereift, sich beruflich neu zu orientieren und sich mit einem Foodtruck selbständig zu machen. „Für jemanden wie mich, der mit Leidenschaft kocht und gerne reist, ist das der Beruf schlechthin“sagt Ga- lan. „Die Vorstellung, beides miteinander verbinden zu können, erschien mir sehr reizvoll.“
Auch wenn es kein einfacher Broterwerb sei, habe er den Schritt in die Selbständigkeit nicht bereut. „In anderen Ländern wie etwa Großbritannien oder den USA haben es Foodtruck-Betreiber viel einfacher als in Spanien“, meint Galan. Dort gebe es in vielen Städten Stellplätze, die man pachten kann. „In Spanien ist man hingegen auf Messen, Festivals oder Privatveranstaltungen beschränkt“, weiß der Unternehmer.
Die Vorteile seien, dass man in einem Foodtruck all seine Ideen nach Lust und Laune umsetzen könne und die Freiheit genieße, an unterschiedlichen Orten zu arbeiten. Ein Nachteil seien die langen Vorbereitungszeiten für die Speisen – seine Soßen etwa rührt Galan möglichst frisch an – und der enge Arbeitsbereich. In dem selbst umgerüsteten Schweizer Anhänger Baujahr 1973 stehen ihm gerade einmal fünf Quadratmeter zur Verfügung, die er mit einer Küchenhilfe teilt. „Bei Großveranstaltungen ist zudem eine sehr zügige Arbeitsweise notwendig“, sagt der Spanier. „Da kommt es schon vor, dass man in zwei Stunden zwischen 150 und 200 Gäste verköstigen muss.“
Festen Platz gefunden
Jordi Galan ist angekommen. Dank der Formel „Hohe Qualität zu moderatem Preis“hat er nicht nur als Foodtruck-Betreiber sondern auch in der Catering-Branche seinen Platz gefunden.