Preis der Dürre
Trockenheit treibt Kosten für Wasser und Strom in die Höhe
Die anhaltende Dürre stellt das Land vor ein Versorgungsproblem. Da aus dem Tajo-Segura-Kanal kein Wasser mehr ins Levante-Gebiet kommt, leiden die Anbaugebiete. Landwirtschaftsministerin Isabel García Tejerina will die Pro- duktion der Entsalzungsanlage von Torrevieja um 40 Hektokubikmeter pro Jahr erhöhen. Doch das hat seinen Preis. Zumal die Trockenheit auch die Stromkosten in die Höhe treibt. Die Wasserwerke erzeugen kaum mehr Energie, und nun laufen die in ihrer Produktion teueren Kohlekraftwerke auf vollen Touren. Die Energiekonzerne fürchten Millionenverluste – und die Bürger noch höhere Stromrechnungen als schon in den vergangenen Jahren.
Torrevieja – ma/sk. Wegen der Dürre wird die Leistung der Entsalzungsanlage von Torrevieja verdoppelt. Zusätzliche 40 Kubikhektometer sollen aus der Anlage gewonnen werden, um die katastrophalen Konsequenzen der Trockenheit abzumildern. Dies hat die spanische Landwirtschaftsministerin Isabel García Tejerina dem Ministerpräsidenten des Landes Valencia, Ximo Puig, versprochen.
„Die Anlage wird in den nächsten Monaten 40 Hektokubikmeter mehr produzieren“, sagte Ministe- rin Tejerina. Damit würde die Anlage auf ihre 80 Kubikhektometer Jahresleistung hochgefahren.
Ministerpräsident Puig hatte dringend das Gespräch ersucht, um nach Lösungen für die „Situation der extremen Dürre zu suchen, die insbesondere die Provinz Alicante“betreffe. Viele Arbeitsplätze würden von der Landwirtschaft in der Vega Baja abhängig sein. Man müsse die Bewässerung in der Levante-Region sicherstellen.
Ein Teil der Lösung, so die Politiker, müsse in der besseren Wie- derverwertung von Wasser im Rahmen der Modernisierung der Landwirtschaft bestehen. Auch sollten tertiär aufbereitete Wasserressourcen aus Kläranlagen genutzt werden. Untersucht werden müsse auch, ob Bauern auf ihren Feldern Nutzpflanzen anbauen sollten, die mit weniger Wasser auskommen. .
Auf die Gemeinden kommen damit ab 2018 höhere Wasserpreise zu und auf die Bürger höhere Rechnungen. Jedenfalls solange der Tajo-Segura-Kanal wie bisher trocken bleibt. Die Versorgungsgesellschaft Canales de Taibilla muss für entsalztes Wasser im Schnitt 60 Cent pro Kubikmeter zahlen und das entspricht fast dem Dreifachen des Tajo-Wassers. Erste Hochrechnungen gehen von Erhöhungen von 21 Prozent oder zwischen zehn und 15 Cent pro Kubikmeter aus. Nach der jüngste Erhöhung liegt der Wasserpreis bei 69 Cent pro Kubikmeter. Experten warnen auch davor, dass die Entsalzung allein nicht ausreichen würde, um die 2,5 Millionen Bewohner zu versorgen.