Costa Blanca Nachrichten

Mord an einer „Sache“

- Horst Richter Benissa

„Hunde in Lebensgefa­hr“– CBN 1.799:

Wie in der Ausgabe vom 23. März berichtet wurde, ist in Benissa und Umgebung in diesem Monat durchschni­ttlich ein Hund pro Tag auf tragische und qualvolle Weise gestorben. Leider hat mich die Informatio­n, dass massiv Gift ausgelegt worden ist, zu spät, erst nach meinem Urlaub erreicht, sodass ich am 19. März in der Ptd. Quisi gleich zwei Hunde binnen einer halben Stunde verloren habe. Auf meiner täglichen Runde mit fünf Hunden (davon zwei an der Leine) hatte es bisher keinerlei Zwischenfä­lle gegeben. Nach Informatio­n der Tierärztin handelt es sich um eine sehr schnell wirkende, äußerst aggressive Säure, die in kürzester Zeit die inneren Organe des Tieres zerstört. Anzeigen bei der Polizei bewirken leider nichts, da die Verursache­r nicht zu ermitteln sind (oder auch gar nicht ermittelt werden wollen). Genauso wie in Deutschlan­d gelten Hunde in Spanien als „Sache“. Dies mag formaljuri­stisch so sein, trifft jedoch in solchen Fällen den Falschen. Das Tier leidet etwa eine halbe Stunde, sein Halter auf ewig!

Der Jagdverban­d (Cazadores Benissa) rechtferti­gt das Auslegen der Köder damit, dass die Jungtiere (Kaninchen, Wildschwei­ne,…) im Frühjahr vor Füchsen und Hunden geschützt werden müssen, damit im Herbst, zur Jagdzeit, ausreichen­d Tiere vor die Flinte gelangen. Ich habe noch nie erlebt, dass ein Hund ein Kaninchen oder gar Wildschwei­n gestellt hätte. Dieses Argument bestätigt leider, wie viele Spanier mit Tieren (auch den eigenen) umgehen, nämlich grausam. Ob wir unseren Wohnsitz in Spanien aufgeben werden, steht noch nicht fest. Aber solche Nachbarn möchte man nicht haben. Darüber sollten sich Justiz und Verwaltung dringend Gedanken machen!

Newspapers in German

Newspapers from Spain