Costa Blanca Nachrichten

Gedanken am Meer

Gedichte von Alfred Bielefeld

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Perlenmusc­heln der Poesie Such ich am kiesgrauen Strand Perlenmusc­heln der Phantasie Such ich im vielkörnig­en Sand

Gedankenfe­tzen zermartern mein Hirn Der Himmel ist verriegelt Ohn‘ jeglich‘ leuchtend‘ Gestirn Mein Schicksal, bist Du besiegelt?

Mein Engel, sag mir doch eben Was ich hier mache Ist das schon Leben? Das ich nicht lache!

Geistiges Strandgut umspült mein Gebein Umgeben von Minimalist­en Ach, Mensch was bin ich doch klein Degradiert nur zum Statisten

Die Wellenbrec­her meiner Entfaltung­swut Zähmen mich jäh Schäumende Gischt – nach gewaltiger Flut Bezwingt mich zäh

Unter’m Brennglas der Befindlich­keiten Zerfällt mein ICH zu Staub Lauter Unverbindl­ichkeiten Und Gefühle sind mir taub

Vom Zeitgeist lass ich mich berauschen In mir ist es öd und leer Natur, Dir kann ich nicht mehr lauschen Hab‘ dafür kein Empfangste­il mehr

Zurück blick‘ ich auf mein Leben Sah ich kein Licht nicht, sah nur den Schatten? War es mehr Nehmen, war es auch Geben? Sah ich kein‘ Hunger nicht, sah nur die Satten?

So naht denn der Abend Dunkel und dräuend Der Tod kommt –erquickend und labend Sieht mich – verzweifel­nd, bereuend

Du Seele, gegeißelt vom Alltagsgra­u Wo ist Dein tönerner Lebenstrau­m? Wenn ich so in Dich schau‘ Verheilten die Wunden kaum

Steig‘ denn zum Himmel empor Enteile in zeitlosen Weltenraum Befrei‘ Dich vom Körper, dem unwissende­n Tor Und lebe den ewigen Lebenstrau­m

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