Weihe der Kathedrale von Santiago
Am 21. April 1211 wurde die Kathedrale in Santiago de Compostela geweiht. Der vom Erzbischof des Wallfahrtsortes, Pedro Muñiz, gehaltenen Zeremonie wohnte der damalige König von León, Alfonso IX., bei.
Der Legende nach wurde im Jahr 813 in einem Wald die angebliche Grabstätte von Jakobus dem Älteren, einem der zwölf Apostel, entdeckt. Dieser wurde zwar nachweislich im Jahr 44 nach Christus in Palästina geköpft, einer weiteren Legende nach soll sein Leichnam jedoch in einem Boot nach Galicien gebracht worden sein.
Die Nachricht vom Fund der vermeintlichen Gebeine des Apostels Jakobus verbreitete sich rasch in der christlichen Welt. Über der Grabstätte wurde eine Kapelle errichtet, die im Mittelalter zu einem bedeutenden Wallfahrtszentrum wurde. Aufgrund der nach und nach wachsenden Zahl der Pilger wurde die Wallfahrtskapelle 829 erst durch eine kleine und 899 durch eine größere Kirche ersetzt.
Diese wurde im Jahr 997 jedoch durch den Heerführer des Kalifats von Córdoba, Almansur, in Schutt und Asche gelegt. Im Jahr 1075 ordnete König Alfonso VI. von León schließlich den Bau der als Grabeskirche des Apostels anerkannten Kathedrale an, die 1122 provisorisch fertiggestellt und sechs Jahre später geweiht wurde. Im Jahr 1168 wurde bereits der Ausbau begonnen, der sich bis 1211 hinzog. (jan)