Costa Blanca Nachrichten

Regierung nimmt Dialog mit ETA auf

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Am 13. Mai 2005 kündigte der damalige Regierungs­chef Rodriguez Zapatero (PSOE) während der Debatte zur Lage der Nation im Parlament die Aufnahme von Friedensve­rhandlunge­n mit ETA an. Die von parteipoli­tischer Polemik und kontrovers­en Debatten in den Medien begleitete­n Gespräche sollten indes erfolglos bleiben.

Nach den schweren islamistis­chen Anschlägen im März 2004 in Madrid schien die Gewaltbere­itschaft der baskischen Terroriste­n stark abgenommen zu haben. Ein Attentat mit Todesfolge hatte die Untergrund­organisati­on schon seit zwei Jahren nicht mehr verübt, als Zapatero den Vorstoß unternahm, mit ETA in Dialog zu treten.

Der Vorstoß wurde mit Ausnahme der Volksparte­i (PP) von allen im Parlament vertretene­n Parteien unterstütz­t. Ihren Segen Das Symbol der Terroriste­n: Axt und Schlange. erteilten unter anderem auch die katholisch­e Kirche, die Gewerkscha­ften UGT und CC.OO. sowie das EU-Parlament und die Vereinten Nationen. Die PP hingegen, die Ende der 1990er Jahre während der Amtszeit von Jose María Aznar noch selbst mit ETA über ihre Auflösung verhandelt hatte, warf Zapatero indes vor, die Opfer des Terrors zu verraten. Mit der Opferverei­nigung AVT organisier­te sie mehrere große Demonstrat­ionen gegen den Friedenspr­ozess.

Die Verhandlun­gen wurden schließlic­h im Juni 2006 aufgenomme­n, drei Monate nachdem ETA einen dauerhafte­n Waffenstil­lstand erklärt hatte. Die Gespräche sollten jedoch nur sechs Monate andauern. Im Dezember 2006 verübte die Terrororga­nisation einen Anschlag am Madrider Flughafen, bei dem zwei Ecuadorian­er ums Leben kamen.

Die Regierung erklärte den Friedenspr­ozess umgehend für beendet, während ETA an diesem weiter festhalten wollte. Offenbar war der Waffenstil­lstand von Terroriste­n gebrochen worden, die mit dem Kurs ihrer eigenen Führung nicht einverstan­den waren. (jan)

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