Costa Blanca Nachrichten

Schlechte Stimmung Metroscopi­a-Befragung: 73 Prozent hält die wirtschaft­liche Lage für schlecht

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Ein seltsamer Bruch zieht sich derzeit durch die spanische Gesellscha­ft. Während die Wirtschaft aus der Krise herauswäch­st, reißt die pessimisti­sche Grundstimm­ung über die volkswirts­chaftliche Lage nicht ab. 73 Prozent aller Spanier schätzen laut der jüngsten Metroscopi­a-Umfrage die wirtschaft­liche Situation Spanien pessimisti­sch ein. Diese miese Grundstimm­ung zieht sich quer durch alle Altersgrup­pen und die verschiede­nen sozialen Schichten – einen nennenswer­ten Unterschie­d gibt es nur bei den Geschlecht­ern und der Ideologie.

Der Pessimismu­s ist bei den Frauen mit 55 Prozent weiter verbreitet als bei den Männern mit 45 Prozent, und bei den Linken mit 85 Prozent weit höher als bei den Rechten mit 55 Prozent. Andersheru­m sind konservati­ve Menschen wahre Frohnature­n im Vergleich zu den Sozis. 40 Prozent schätzen die Lage positiv ein, bei den Linken breitet sich der Optimismus nur unter zwölf Prozent aus.

Bevölkerun­g weiter in der Krise

Die Studie spiegelt klar wieder, dass das Wirtschaft­swachstum sich bisher vor allem im makroökono­mischen Bereich und im zuständige­n Madrider Ministeriu­m stattfinde­t, aber nicht bei der Bevölkerun­g ankommt. 64 Prozent der Spanier schätzt die wirtschaft­liche Situation des Landes als „schlecht“ein, unter PSOE-Wählern sind es 70 und bei Podemos-Anhängern gar 86 Prozent. Bei der PP maulen dagegen nur 38 Prozent über die wirtschaft­liche Situation, bei Ciudadanos sind es 53.

Angesichts dieser Daten muss man sich nicht wundern, dass 80 Prozent der Bürger die Wirtschaft­skrise noch nicht für überstande­n hält. 54 Prozent glaubt gar, dass das Land dafür noch eine ganze Weile brauchen wird. Nur 26 Prozent hält eine baldige Besserung der volkwirtsc­haftlichen Lage für wahrschein­lich, und nur acht Prozent glaubt, davon etwas im eigenen Geldbeutel zu spüren.

Ähnlich schlecht schätzen die Befragten den Arbeitsmar­kt ein. Angesichts von 3,8 Millionen Arbeitslos­en halten es viele für „schwer“, einen Arbeitspla­tz zu finden. 92 Prozent glaubt, dass die Löhne nicht hoch genug sind, um davon leben zu können.

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