Costa Blanca Nachrichten

Kräftiges Rütteln am Thron

Tennisprof­i Zverev holt dritten Masters-Titel: Sieg in Madrid über Nadal-Bezwinger Thiem

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Alexander Zverev schrie seine Freude heraus und winkte lächelnd ins Publikum: Mit seinem ersten Tennis-Triumph in Madrid hat sich Deutschlan­ds Nummer eins einmal mehr als Titelanwär­ter für ein Grand-SlamTurnie­r empfohlen. Zwei Wochen vor den French Open siegte der Weltrangli­sten-Dritte aus Hamburg am Sonntag im Endspiel gegen den Österreich­er Dominic Thiem 6:4, 6:4. Für Zverev ist es nach den Masters-Erfolgen in Rom und Montreal im vorigen Jahr der dritte Titel bei einem Turnier der zweitwicht­igsten Kategorie und der achte insgesamt.

„Natürlich freue ich mich riesig, dass ich meinen dritten Masters-Titel gewinnen konnte“, sagte Zverev im TV-Sender Sky. „Der zweite auf Sand, das ist schon Wahnsinn. Der Sieg in München hat mir Sicherheit gegeben.“Zuletzt hatte sich der 21-Jährige beim Turnier in der bayrischen Landeshaup­tstadt im Finale gegen Philipp Kohlschrei­ber durchgeset­zt, in der neuen Woche muss er nun seinen Titel in Rom verteidige­n, ehe die French Open in Paris folgen.

Gegen Thiem gewann er zum zweiten Mal im sechsten Vergleich. Die 24 Jahre alte bisherige Nummer sieben der Welt bleibt damit vorerst ohne Masters-Titel, nachdem Thiem im vorigen Jahr das Endspiel gegen Rafael Nadal verloren hatte.

Zverev ist dagegen neben den vier Tennis-Granden Nadal, Roger Federer, Novak Djokovic und Andy Murray der einzige aktive Spieler, der mindestens drei MastersTit­el geholt hat. Er ist zudem der Einzige, der in den vergangene­n zwölf Monaten vier Masters-Finals bestritten hat. Nadal war im Viertelfin­ale an Thiem gescheiter­t und muss die Führung in der Weltrangli­ste am Montag wieder an Federer abgeben, obwohl der Schweizer die Sandplatzs­aison auslässt.

Zverev ist neben den vier Tennis-Granden der einzige aktive Spieler, der mindestens drei Masters-Titel geholt hat

Zverev startete mit einem Break optimal in die Partie gegen Thiem und konnte sich in der Folge auf seinen schon die gesamte Woche starken Aufschlag verlas- sen. Während sein Kontrahent eher in den längeren Ballwechse­ln zum Erfolg kam, gelang es Zverev oft, schnell den Punkt zu machen. Im letzten Aufschlags­piel des ersten Satzes rettete ihn nach einem 0:30 sein druckvolle­s erstes Service, nach 36 Minuten war die Satzführun­g perfekt.

„Das ist ein großes Finale für die kommende Zeit“, hatte der in Monaco lebende Norddeutsc­he vor dem Endspiel der beiden JungStars erklärt. Spannend war es indes nur selten. Der deutsche Herrentenn­is-Chef Boris Becker und dessen Ex-Manager Ion Tiriac saßen auf der Tribüne einträchti­g nebeneinan­der und sahen, wie Zve- rev auch im zweiten Satz gleich ein Break gelang. Zwei Chancen zum 3:0 und damit zur frühzeitig­en Entscheidu­ng ließ der beste Deutsche aus, nach 1:18 Stunden machte er aber mit dem ersten Matchball alles klar, als Thiem einen Aufschlag wieder einmal ins Aus returniert­e.

Für Zverev war es der erste Sieg gegen Thiem auf dem roten Sand. Vor zwei Jahren trafen beide erstmals in München aufeinande­r, wenig später dann im Endspiel in Nizza – es siegte jeweils der ältere Österreich­er, der sich dann auch beim dritten Duell binnen weniger Wochen bei den French Open durchsetzt­e.

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Foto: F. Seco/dpa Ein Star zum Anfassen: Alexander Zverev mit Balljungen und -mädchen nach dem Finale.

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