La Manga verhökert
Studie über den Zustand des Mar Menor schildert, wer sich die Landzunge einverleibte
Eine ganze Landzunge für 47 Euro: Studie deckt Ausverkauf La Mangas an Familie Maestre auf
Cartagena – sg. Das Ministerium für Landwirtschaft in Madrid hat kürzlich eine Studie über den Zustand des Mar Menor vorgelegt. Darin ging es nicht nur um die Verschmutzung des Binnenmeeres und um Maßnahmen für seine Gesundung. Dem Bericht ist auch zu entnehmen, wie sich die Lagune von einem unberührten, einzigartigen Ökosystem in eine Touristenhochburg verwandelte.
Der zweifelhafte Aufstieg der Landzunge La Manga begann am 10. Januar 1963. Bis zu diesem Tag gehörte der rund 22 Kilometer lange und zwischen rund 100 bis 1.500 Meter breite Sandstreifen zum großen Teil dem Staat, der beschloss, La Manga für 7.750 Pesetas zu verkaufen. Die Summe entspricht heute 47 Euro. Seitdem wurde der Landstreifen bearbeitet und fast bis auf den letzten Quadratmeter bebaut.
Maestre kauft La Manga
Doch der Ausverkauf von La Manga begann viel früher. Bereits Ende des 19. Jahrhundert kaufte die Familie Maestre Grundstück für Grundstück. In den 1950er Jahren befand sich der Norden La Mangas in San Javier bereits in den Händen von Familienoberhaupt Tomás Maestre Zapata. Sein Neffe Tomás Maestre Aznar setzte die Arbeit fort. Sein Ziel war es, sich ganz La Manga einzuverleiben und ein exklusives internationales Urlaubsziel aus dem Streifen zu machen.
Er bekam nicht nur die Unterstützung der Rathäuser von Cartagena und San Javier, sondern auch von dem damaligen Minister für Tourismus, Manuel Fraga, Fraga besuchte La Manga 1962 und gab seine Zustimmung für die Bebauung. 1963 wurde La Manga quasi freigegeben. Seitdem gab es kein Halten mehr. Die ersten Feriensiedlungen wie Los Cubanitos“oder die Hotels Entremares und Galúa wurden hochgezogen. Ende des 20. Jahrhundert konnte sich La Manga damit rühmen, die einzige Touristenhochburg der Region Murcia zu sein, die über 3.000 Hotelbetten anbieten konnte.