Wirtschaft
Regierung kündigt Abschaffung der Gebührenpflicht auf einer Reihe von Autobahnen an
Mautfrei in den Süden: Regierung kündigt Gebührenabschaffung an Einigung vertagt: An Anpassung der Renten scheiden sich die Geister
Madrid – tl. Von der französischen Grenze bei La Junquera bis nach Alicante ohne Autobahngebühren auf der AP-7 entlangrollen – dieser angenehme Gedanke sicherlich der meisten Residenten und Urlauber, die mit dem Auto nach Spanien kommen, könnte Wirklichkeit werden. So plant die neue sozialistische Regierung die Abschaffung der Gebührenpflicht auf einer Reihe von Maut-Autobahnen, wenn die Konzessionen der Betreiber endet und die Strecken vertragsgemäß in staatliche Hand übergehen.
Im Interview mit der Zeitung „El País“(Montag) bestätigte Verkehrsminister José Luis Ábalos das Vorhaben der Regierung. Noch in diesem Jahr soll es im Fall der AP-1 zwischen Burgos und Armiñón (Álava) konkret werden. Hier endet die Konzession bereits am 30. November. Als nächstes wäre der Abschnitt der AP-7 zwischen Alicante und Tarragona an der Reihe sowie die AP-4 zwischen Sevilla und Cádiz. In beiden Fällen endet die Konzession am 31. Dezember 2019.
Nicht ganz zwei Jahre später, am 31. August 2021, gehen die AP-7 zwischen Tarragona und La
Mit Abschaffung der Mautpflicht kommt die neue Regierung alten Wünschen aus Katalonien und Valencia entgegen
Junquera sowie die AP-2 zwischen Zaragoza und der AP-7 in staatliche Hand über. In diesen beiden Fälle muss indes eine neue Regierung nach der Wahl 2020 entscheiden.
Mit der Ankündigung der Abschaffung der Mautpflicht kommt die neue Regierung alten Wünschen aus den Regionen Katalo- nien und Valencia entgegen. Vor allem Katalonien hatte sich mit der Mautpflicht auf vielen seiner Autobahnen benachteiligt gefühlt gegenüber Regionen mit größtenteils gebührenfreien Strecken. Auch scheint die Regierung nicht vergessen zu wollen, dass die Parteien PDeCAT und ERC aus Katalonien sowie Compromís aus Valencia den Sozialisten Pedro Sánchez mit ihren Stimmen ins Amt gehievt haben.
Noch nicht entschieden ist, was mit den gebührenpflichtigen PleiteAutobahnen passiert, die vom Staat gerettet wurden. Das betrifft etwa die AP-7 zwischen Cartagena und Vera, die Umgehung von Alicante sowie einige Stadt-Autobahnen in Madrid. Diese Strecken wollte die Vorgängerregierung in der zweiten Jahreshälfte zur Versteigerung bringen. Eine Milliarde Euro sollten so in die Staatskasse fließen. Hier, so Ábalos im Interview, müssten noch die Kosten und die Auswirkungen auf das Haushaltsdefizit geprüft werden, bevor eine Abschaffung der Mautpflicht in Frage kommt.
Unterdessen warnt der Dachverband der großen Baufirmen und Konzessionäre (Seopan) vor den Kosten, die bei Abschaffung der Mautpflicht „auf den Steuerzahler zukommen“. Allein für die AP-1 nennt Seopan 300 Millionen Euro. Zudem gibt der Verband zu bedenken, dass gerade diese Strecke von vielen Lastwagen aus Frankreich und Portugal sowie Ausländern befahren werde.
Die Regierung Sánchez wiederum macht eine andere Rechnung auf. Für die Autobahnen, für die in diesem und Ende kommenden Jahres die Mautpflicht entfallen soll, seien jährliche Kosten für Instandhaltung von 27 Millionen Euro im Jahr zu erwarten.