Costa Blanca Nachrichten

Mieser Sommer: Auch deutsche Geschäftsl­eute leiden in Dénia unter Baustellen und Kundenschw­und

Rote Zahlen am ehemaligen Busbahnhof: Auch hier haben Bauarbeite­n die Hochsaison vermiest

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Dénia – at. Der Denianer Sommer war hart. Nicht nur für die von Bauarbeite­n bedrängten Geschäftsl­eute in Straßen wie der Calle la Mar. Auch am ehemaligen Busbahnhof auf der Plaza Archiduque Carlos ist es noch laut und dreckig. Das muss es wohl sein, damit es irgendwann schön wird, mit einem netten Platz mitten in der Stadt.

Trotzdem: Vor allem auf der Seite, auf der die Geschäfte seit Juni nur mittels kleiner, zum Teil wackeliger Metallsteg­e zu erreichen sind und der Fußweg vorübergeh­end ganz verschwund­en ist, versteht man vieles an diesen Bauarbeite­n nicht. Warum haben sie gerade kurz vor der Hochsaison angefangen?“, fragt Paul Stocker. Seine deutsche Bäckerei habe in den vergangene­n zwei Monaten 50 bis 60 Prozent Einnahme-Einbußen gemacht. Dabei brauchen wir den Sommer so sehr“, sagt er. Doch in den Monaten, in denen sich sonst schon kurz vor Geschäftsö­ffnung am Morgen Schlangen bildeten, habe es, so Verkäuferi­n Aida, keinen einzigen Touristen gegeben“. Nachmittag­s hat Stocker vorläufig ganz zugemacht.

Auch die vorgesehen­e Bauzeit ist lächerlich“, sagt Stocker. Sechs Monate habe das Rathaus angelegt

für einen Platz, der nur verändert wird“. Und wo alle, die gezwungene­rmaßen täglich auf die Baustelle gucken müssen, sehen, dass keine Eile herrscht. Zum Teil sind da nur zwei Bauarbeite­r“, sagt Stocker. Im Juli habe man sogar zwei Wochen Urlaub eingelegt.

Volle Theke, leeres Geschäft

Wie beim Bäcker Stocker ist die Stimmung auch rechts und links von ihm. Diese Seite sollte nach sechs Wochen fertig sein“, kritisiert Singh Jaswinder vom Kebabund Tandoori-Laden an der Ecke. Also schon Mitte Juli. Es wird am Ende sicher hübsch, aber sie hätten nach dem Sommer anfangen sollen“, sagt Mariluz Ivars von der Metzgerei und schaut frustriert auf die mit Wurstwaren gefüllte Theke. Kunden sind nicht im Laden. Zufällig kommt hier niemand mehr vorbei und selbst Kunden, die uns kennen, können hier nicht mehr parken. Viele kaufen ihr Fleisch daher lieber im Supermarkt.“

Der Sommer war ein verlorener Sommer, sind sich auf dieser Seite der Plaza alle einig. Mehr Optimismus herrscht dagegen in den Geschäften, die noch problemlos zu Fuß zu erreichen sind. Es wird alles besser. Was zählt, ist schließlic­h das Ergebnis“, sagt Elena Doménech von der Farmacia Archiduque Carlos.

Wenn das erst einmal vorliegt, hofft auch Paul Stocker auf Besserung. Wenn der Platz fertig ist, wollen wir unseren Laden mit ein paar Tischen zu einer Cafetería umbauen“, kündigt er an. Doch bis dahin kann es noch dauern. Mindestens bis Weihnachte­n. Nach einem verlorenen Sommer fällt also auch mein Vorweihnac­htsgeschäf­t aus“, befürchtet der Bäcker.

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Foto: Ángel García Nur schleppend gehen die Arbeiten an der Plaza Archiduque Carlos voran.

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