Costa Blanca Nachrichten

Jeden Tag ein Opfer: Vorbildhaf­tes Programm zur Suizidpräv­ention soll im Land Valencia Selbstmord­rate reduzieren

Dreimal so viele Fälle: Programm zur Erkennung vonsuizid gefährdete­n Menschen im LandValenc­ia

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Valencia – ann. Jeden Tag nimmt sich eine Person im Land Valencia das Leben. Diese traurige Statistik versucht das Landes gesundheit­sministeri­um jetzt mit verschiede­nen Maßnahmen zu reduzieren. Bereits im vergangene­n Mai startete es die Prävention­skampagne „Rompamos el silencio. Hablemos del suicidio“(Brechen wir das Schweigen. Lasst uns über Selbstmord reden). Zudem läuft bereits seit längerem ein Präventivp­rogramm zur Erkennungs­uizidgefäh­rdeter Menschen, das Landes ministerin An aB arcelóanlä­ssli ch des Internatio­nalen Tags zur Selbstmord prävention am 10. September vorgestell­t hat.

Die Kampagne zeige Erfolge, gab Barceló bekannt. Wurden vor Einführung des Programms jedes Jahr zwischen 1.000 und 1.200 Fälle vonsuizid gefährdete­n Menschen im LandValenc­ia gemeldet, sind es dank der neuen Vorgaben zur Einschätzu­ng von Fällen inzwischen rund 4.000 pro Jahr, etwa 350 im Monat. Bei 25 Prozent der gefährdete­n Personen werde der sogenannte „Código Suicidio“aktiviert, um schnell reagieren und den Betroffene­n innerhalb von 72 Stunden Hilfe anbieten zu können. Darauf folge eine regelmäßig­e Überwachun­g der Situation. Spezifisch­e Maßnahmen sieht das Programm außerdem für Opfer häuslicher Gewalt, Jugendlich­e oder Senioren vor.

Erklärtes Ziel des Programms ist es, die Suizidrate in der Region Valencia um zehn Prozent zu reduzieren. Sie liegt derzeit bei 6,8 Fällen pro 100.000 Einwoh- nern und damit unter dem spanienwei­ten Schnitt von 7,68 und weit hinter der europäisch­en Suizidrate mit zwölf Fällen pro 100.000 Einwohnern.

„Die Kampagne ist darauf ausgericht­et, ein Problem der öffentlich­en Gesundheit ans Licht zu bringen, die Gesellscha­ft zu sensibilis­ieren und Werkzeuge und präventive Mittel zur Verfügung zu stellen, um die Selbstmord­rate zu reduzieren“, sagte die Landes g es und heits ministerin. So präsentier­t sich die Kampagne mit solch schlagkräf­tigen Slogans wie „Es sterben mehr Menschen durch Selbstmord als durch Autounfäll­e“oder „Reden kann alles ändern“.

Unterdesse­n hat sich in der Provinz Alicante der erste „Verein Überlebend­er“gegründet, der sich aus Familienan­gehörigen von Betroffene­n zusammense­tzt. Sie werden von der Abteilung für mentale Gesundheit des Hospital General in Alicante unterstütz­t. „Die Idee ist, solche Maßnahmen auf alle drei Provinzen auszuweite­n “, erklärte Landes g es und heits ministerin An aB arceló.

Die Suizidpräv­ention im Land Valencia, die übrigens von der gerade zurückgetr­etenen Gesund- heitsminis­terin Carmen Montón in ihrer Amtszeit als Landes g es undheits ministerin eingeführt wurde, gilt im restlichen Spanien als Vorbildmod­ell und soll nun auch in anderen Autonomen Regionen zur Anwendung kommen.

Auf www.prevenciod­elsuici di.san.gva.es finden Angehörige einen Leitfaden, um Warnzeiche­n suizidgefä­hrdeter Personen besser zu erkennen. Das Teléfono de la Esperanza (Telefon der Hoffnung) ist unter 717 003 717 sowie unter 965 131 122 (Alicante) und 963 916 006 (Valencia) erreichbar.

Es sterben mehr Menschen durch Selbstmord als bei Autounfäll­en

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Foto: Ángel García Das Landesgesu­ndheitsmin­isterium will die Suizidrate reduzieren.

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