Warum ausgerechnet Valenciano?
Vicent Marzà nimmt Stellung zu Kritik am Mehrsprachigkeitsdekret
Alicante – sw. Der Stundenplan der Erstklässler am El Palmeral besteht bis zu 50 Prozent aus Aktivitäten auf Valenciano. Doch zu Hause nutzt die Regionalsprache kaum eine Familie. Die CBN fragte Bildungsminister Vicent Marzà (Compromís) nach der Kritik am umstrittenen „Mehrsrpachigkeitsdekret“.
CBN: Wie beurteilen Sie die Kritik an dem Sprachdekret?
Ich kann nur entgegnen, dass sich durch das erweiterte Unterrichtsangebot die allgemeinen Fremdsprachenkenntnisse der Schüler erhöhen. Und das ist etwas durchweg Positives, oder?
Im Viertel der Schule ist Valenciano so gut wie nie zu hören. Wie würden Sie den Eltern erklären, dass ausgerechnet diese Sprache stärker gefördert werden muss?
Ich würde ihnen sagen, dass es praktisch ist, neben Englisch eine weitere Sprache zu lernen. Und das Valenciano bietet nebenbei eine Basis zum weiteren Sprachenlernen. Das weiß ich aus eigener Erfahrung als Schüler, denn ich habe Französisch dadurch gelernt, dass ich Valenciano konnte.
Was ist, wenn jemand statt Englisch und Valenciano lieber Englisch und zum Beispiel Deutsch lernen will?
Ich verstehe, was Sie meinen. Aber die Einrichtung so verschiedener Sprachangebote an den Schulen des ganzen Landes ist organisatorisch kaum einzurichten. Das Valenciano hingegen trägt einen speziellen kulturellen Wert für unsere Region in sich.
Sind Sprachen anderer Länder für den Berufsweg der Schüler nicht nützlicher als das regionale Valenciano?
Valenciano ist im Land Valencia und auch in der Stadt Alicante eine wichtige Bedingung, wenn man sich für unterschiedliche Berufe im öffentlichen Dienst bewirbt. Übrigens habe ich natürlich absolut nichts gegen Deutsch. Im Gegenteil, ich habe Freunde in Aachen und komme öfters zu Besuch in den Westen von Deutschland.