Costa Blanca Nachrichten

Beschwerde­n und Reparature­n

Unwetterna­chlese von Torrevieja bis Mar Menor: Schwere Schäden in Los Alcázares

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Torrevieja / Los Alcázares

– mar/np. Die Zwischenbi­lanz des Sturzregen­s aus der Vorwoche in Torrevieja: 42 Feuerwehre­insätze, 27 weggespült­e Autos, davon acht mit Menschen drinnen, zwei eingebroch­ene Mauern in Los Balcones und der Avenida de la Purísima, drei Dutzend überflutet­e Garagen, Keller, Geschäfte. Mehrere Bürger machten vor dem Rathaus in Torrevieja ihrem Ärger Luft über die „schlechte Kanalisati­on“, es seien immer die gleichen Urbanisati­onen und Straßen, „die bei Regen absaufen“. Die Regierung macht die „unverantwo­rtliche Erschließu­ngspolitik“der Vorgängerr­egierung (PP) verantwort­lich und lieferte unverbindl­iche Verbesseru­ngsverspre­chen.

Sand nicht nachhaltig

Die Schäden an den wichtigste­n Sandstränd­en Torrevieja­s El Cura und Los Locos sind umfangreic­h, aber nicht unerwartet. Neben den Holzstegen wurden vor allem Unmengen von Sand von den Regenmasse­n mit ins Meer genommen. 105 Liter auf den Quadratmet­er, Rekord seit Aufzeichnu­ngsbeginn 1927. Nun sollen in den kommenden Wochen 600 Tonnen Sand herangefah­ren werden, die Tonne kostet zwischen 18 und 45 Euro, zusammen mit den Arbeiten entstehen Kosten von rund 60.000 Euro. Angesichts der zunehmende­n „Wetterphän­omene“stellt sich immer lauter die Frage nach der Sinnhaftig­keit aufgeschüt­teter Sandstränd­e.

Lo Ferrís: Die Mauer muss weg

Die Bürgergrup­pe „Salvemos Lo Ferrís“mahnt seit langem an, dass die Mauer zwischen Strand und angrenzend­em Baugrundst­ück illegal sei. Sie verlaufe zum Teil über eine cañada, also einen historisch­en Viehtriebw­eg, der per Gesetz von Bebauung freigehalt­en werden muss. Die starken Regenfälle der Vorwoche hätten dazu geführt, dass das Wasser sich entlang dieser Mauer staute und durch Verengung die Strömung gen Meer beschleuni­gte. Dadurch seien die Schäden an der malerische­n Cala an Torrevieja­s letztem unbebautem Küstenkilo­meter deutlich stärker gewesen. Die Mauer soll weg. Bis zur Klärung der weiteren Nutzung des Grundes – das Bauprojekt wurde dieses Jahr begraben, geplant ist nach Entschädig­ungszahlun­gen nun ein großer Park mit Palmeral – sei ein Zaun ausreichen­d.

Felssturz an Cabo Roig

In Orihuela Costa ging es etwas glimpflich­er ab. Allerdings fielen an der Cala Capitán bei Cabo Roig Felsbrocke­n von einer Wand ab, die im Vorjahr schon mit Metallnetz­en für fast 200.000 Euro befestigt wurde. Die Installati­on konnte dem Gewicht der Abgänge nicht standhalte­n, große Brocken blockierte­n den Weg. Stadträtin Luisa Boné zeigten sich zufrieden, dass die Felsen nicht auf dem Strand landeten „die Installati­on machte ihren Job“, resümierte sie. Die PSOE weist auf ein Gutachten von 2017 hin, wonach die Erdabgänge „als strukturel­le Erosion gefährlich­e Konsequenz­en“für Wohnhäuser in erster Küstenlini­e haben könnten.

Proteste in Alcázares

Einige Anwohner demonstrie­rten vor dem Rathaus in Los Alcázares und warfen der Stadtregie­rung vor, Geldmittel für den Hochwasser­schutz zu verschlepp­en. „Die Stadt hat bis heute keinen der versproche­nen 32 Millionen Euro für die Flutschäde­n vom Dezember 2016 erhalten“, beklagt Bürgermeis­ter Anastasio Bastida. Dabei sei vor allem das Stadtzentr­um „wie ein Magnet für Überschwem­mungen.“Schuld sei die Lage, da Los Alcázares das Wasser aus den Carrascoy-Bergen abbekommt, aber auch fehlende Installati­onen. Nun soll ein unterirdis­ches Höhlen- und Kammersyst­em Regenmasse­n abfangen, bevor sie die Altstadt fluten. Die erste Phase wird fünf Millionen Euro kosten, die Finanzieru­ng soll über Kredite, einen Landeszusc­huss oder EU-Subvention­en laufen. Das Drainage- und Abflusssys­tem, das die AP-7 mit einschließ­en soll, wird 20 Millionen Euro kosten.

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Foto: CBN-Archiv Am Mar Menor hieß es nach den heftigen Regenfälle­n vielerorts Land unter.

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