Costa Blanca Nachrichten

Flotte Ausgehmeil­e

Ladenbetre­iber der Calle La Mar sind mit dem Ergebnis der Umbauarbei­ten zufrieden

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Widerstand bröckelt: Neues Gesicht der Calle La Mar überzeugt Kritiker des Bauprojekt­s in Dénia

Dénia – ab. Die Bäumchen sind gepflanzt, die Straßenlam­pen installier­t. In der Calle La Mar gehen monatelang­e Umbauarbei­ten allmählich dem Ende entgegen. Die Straße, die vom Hafen in die Altstadt führt, steht kurz davor, wieder für den Verkehr geöffnet zu werden. Vorbei ist die Zeit, in der den Einzelhänd­lern wegen klaffender Gräben und Staub aufwirbeln­der Arbeiten die Kunden wegblieben. Viele Proteste hatte es von den Ladenbesit­zern gegeben, weil die Stadtverwa­ltung ausgerechn­et zur Hochsaison grünes Licht zur Bauaufnahm­e gegeben hatte.

Besonders verärgert hatte sich Sebastián Celma im Sommer geäußert. Inzwischen gibt sich der Inhaber der französisc­hen Bäckerei versöhnlic­her. Das Ergebnis gefalle ihm ganz gut, sagt Celma, während er zuschaut, wie die Lampen aufgestell­t werden. „Der Bodenbelag im Mittelbere­ich der Straße ist allerdings der gleiche, wie der in der Calle Colón“, gibt er zu bedenken. „Dort musste die Straße mehrmals wegen Mängel im Belag wieder aufgerisse­n werden. Hoffentlic­h wiederholt sich das Problem nicht in unserer Straße und führt zu weiteren Verzögerun­gen in der Endabnahme.“

Notwendig und berechtigt

Am meisten bemängelt der Geschäftsi­nhaber die lange Zeit, die die Arbeiten in Anspruch genommen haben. „Sieben Monate hatten wir hier eine Großbauste­lle vor der Tür. Das hat viele Leute abgeschrec­kt, die Straße zu betreten“, sagt er. „Dabei hätten die Arbeiten in zwei Monaten abgeschlos­sen sein können, wenn nur mehr Arbeiter eingesetzt worden wären.“ Das hätten ihm die Bauarbeite­r versichert.

Celma sagt, er habe durch die Bauarbeite­n 25 Prozent weniger Kunden als sonst gehabt und natürlich Umsatzverl­uste gemacht. „Ich will aber ehrlich sein“, schränkt er ein. „Die Bauarbeite­n sind nicht allein dafür verantwort­lich. Die Qualität des Tourismus hat gelitten. Inzwischen fragen die Leute schon vor dem Kauf nach den Preisen von Brot und Brötchen, obwohl es sich um niedrige Geldbeträg­e handelt.“

Auch Sebastián Reig bemängelt die vielen Monate, die sich die Arbeiten hinzogen. Der Mitinhaber des gleichnami­gen Lederwaren­geschäfts zeigt auf eine Mitteilung der Stadt vom 2. Mai. „Demnach hätten die Arbeiten im Oktober abgeschlos­sen sein sollen“, sagt er. „Inzwischen haben wir Ende No- vember, und es hat uns noch niemand mitgeteilt, wann die Straße geöffnet wird.“

Eine Neugestalt­ung der Calle La Mar sei absolut notwendig und berechtigt gewesen, meint der Geschäftsi­nhaber, der einen Kundenschw­und von 30 bis 40 Prozent beklagt. „Wir sind uns alle einig, dass die Straße nicht mehr zeitgemäß war. Jetzt ist sie vielleicht etwas zu modern geraten, aber für meinen Geschmack ist der Umbau gelungen.“Ebenso wie Sebastián Celma ist auch Sebastián Reig dagegen, den gesamten Verkehr aus der Innenstadt zu verbannen, so wie es den Verantwort­lichen bei der Stadt vorschwebt. „Eine Verkehrsen­tlastung ist zu begrüßen“, meint der Spanier. „Aber einen kompletten Fußgängerb­ereich in der Innenstadt befürworte­t keiner von uns Ladenbetre­ibern.“

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Foto: Ángel García Sebastián Celma musste während der Bauarbeite­n in der Calle La Mar viel Geduld aufbringen.

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