Rappellvolllles Kattzendorrff
Dem Tierheim Aldea Felina in Dénia fehlt Platz, aber auch einiges mehr
Seit 2001 kümmern sich ehrenamtliche Mitarbeiter in der Aldea Felina in Dénia um herrenlose Katzen. Jetzt steht das Tierheim kurz vor dem Kollaps und kann keine neuen Tiere aufnehmen. Es mangelt an Platz, Geld und freiwilligen Helfern.
Dénia – yw. Das Tierheim für Katzen, Aldea Felina, in Dénia platzt aus allen Nähten. Die etwa 30 freiwilligen Mitarbeiter, die auch aus Deutschland und der Schweiz kommen, betreuen aktuell 127 Katzen, davon 82 direkt im Heim. „Wir stehen kurz vor dem Kollaps“, so beschreibt es Tierärztin und Vereinsvorsitzende Luisa Rico. „Wir können momentan keine weiteren Tiere aufnehmen“. Das Tierheim wird seit 2001 von Ehrenamtlichen geführt und kümmert sich um die Straßenkolonien und ausgesetzten Hauskatzen in Jesús Pobre, La Xara, Dénia und Els Poblets. Ziel ist, vor allem die Haustiere von der Straße wegzuholen.
Rico bittet um Einsicht: „Oft setzen Katzenbesitzer ihre Tiere einfach irgendwo aus, in Müllcontainern oder Kartons. Viele Katzen sind nicht sterilisiert. Eine Katze kann bis zu dreimal im Jahr bis zu acht Babys bekommen. Und die Neugeborenen sind nach sechs Monaten wieder geschlechtsreif.“Es ist ein Teufelskreis. Aldea Felina versucht sich bestmöglich um die Tiere zu kümmern, aber das ist teuer.
Kein Wasser, kein Strom
Dafür betreuen etwa 25 ehrenamtliche Mitarbeiter einen kleinen Second-Hand-Laden, dessen Einnahmen ins Tierheim fließen. Medizin, Nahrung und Wasser müssen bezahlt werden. 8.000 Euro hat die Organisation im letzten Jahr für das Futter der Katzen in der Unterkunft ausgegeben; 200 Kilogramm werden zudem pro Monat an die Tiere auf der Straße verfüttert.
Aber nicht nur an Geld fehlt es. Auch das Gebäude ist in einem schlechten Zustand. Der Putz bröckelt von den Wänden. „Es gibt seit 16 Jahren keine Hausanschlüsse, kein Wasser, keinen Strom und nicht einmal eine Toilette“, ärgert sich die Vereinspräsidentin, die eine neue Unterkunft für sehr dringend ansieht. Sie gibt auch der Politik Schuld, denn finanzielle Unterstützung gebe es keine.
„Neben der Verbesserung der häuslichen Umstände brauchen wir immer neue, tatkräftige Helfer“, unterstreicht Luisa Rico. 110 Katzen konnte Aldea Felina 2017 vermitteln, dieses Jahr waren es bisher nur 87. „Unsere Katzen sind alle geimpft und untersucht“, erklärt Rico, die sich immer über ein neues Zuhause für ihre Schützlinge freut. Eine Adoption kostet 80 Euro, bei einem gechipten Tier mit Papieren werden 120 Euro fällig. Damit kann das neue Haustier auch beispielsweise nach Deutschland mitgenommen werden.