Ohne Ambulanz
Stadtrat blockiert Zahlung von 130.000 Euro an Calps Rotes Kreuz – Dienst könnte eingestellt werden
Stadtrat blockiert Zahlung: Calps Rotes Kreuz droht Transportdienst einzustellen
Calp – ms. Wer in Calp dringend medizinische Hilfe benötigt, hat einen besonders ungünstigen Standort. Die Fahrt von der PeñónStadt ins nächstgelegene Krankenhaus, Marina Salud in Dénia, dauert mindestens 30 Minuten. Mit Blaulicht geht es unter Umständen etwas schneller. Doch der professionelle Dienst, den in Calp unter anderem das Rote Kreuz leistet, steht auf dem Spiel.
Ab 31. Dezember kein Dienst?
Von einem Tag auf den anderen hat die Stadt die Zahlungen an Cruz Roja eingestellt. Es geht um mehr als 130.000 Euro für bereits geleistete Krankentransporte. Die Arbeitnehmergewerkschaft Comisiones Obreras (CC.OO.) sieht die Zukunft der 16 Rot-Kreuz-Angestellten in Gefahr. Cruz Roja droht damit, zum 31. Dezember den Dienst einzustellen.
Weil der Krankentransport „nicht in städtische Zuständigkeit fällt“, wie das Rathaus erklärt, tauchen die Transportkosten nicht als Posten im Haushalt auf. Der Stadtrat muss daher jede einzelne Zahlung im Plenum genehmigen. In der letzten Sitzung stellte sich – zum ersten Mal seit Jahren – die Opposition quer: PSOE und Compromís forderten, den Dienst ordnungsgemäß öffentlich auszuschreiben, statt die Zahlungen intransparent „am Haushalt vorbei“zu leisten.
Ein Verhalten, das Juan Francisco Calvañ, der Calps RotKreuz-Mitarbeiter in der Gewerk- schaft CC.OO. vertritt, nicht nachvollziehen kann: „Nur weil Wahlen anstehen, sollte der ohnehin schwierige Krankentransport in Calp nicht Spielball der Politik sein“, sagte er der CBN. Sollte es zu keiner Einigung kommen, werde am 31. Dezember um 0 Uhr der Dienst eingestellt. „Eine Lösung gibt es“, ist Calvañ überzeugt, „es stellt sich nur die Frage nach dem politischen Willen“.