Bewegt von „Gelben Westen“
Die Bewegung der „Gelben Westen“ist nun an der Costa Blanca angekommen. Noch am Wochenende hatte die CBN darüber berichtet, als ein Lasterfahrer aus Spanien bei Perpignan in eine wütende Menge geriet, wobei Scheiben zu Bruch kamen und Platzpatronen abgefeuert wurden. Das konnte nur eines bedeuten: Die Welle der „Gilets Jaunes“war auch in Spanien nur eine Frage der Zeit.
Am Montag brach sie dann aus. Und die CBN war live dabei. Um ein heikles Thema aus dem Bereich Städtebau zu erforschen, untersuchte der Redakteur das Gelände an einer Baustelle. Geschwind nahm er einige journalistische Fotos auf und schlich sich unauffällig zum Auto zurück, das er hinter den Baggern, Lastern und Presslufthammern versteckt hatte.
Da passierte das Malheur. Die Zündung streikte. Das Auto hatte schon Probleme gemacht – aber just hier, am helllichten Tag und nach nur einigen Minuten des Stillstands? Es konnte sich nur um eine Sabotage handeln. Und von wem, zeigte sich sogleich. Vier Männer bogen um die Ecke. Ihr Markenzeichen: Gelbe Westen.
Mit breiten Schultern und grimmige Blicken näherten sie sich dem Wagen des Redakteurs. Mit einem „Mon Dieu“dachte er sich sofort passende Ausreden aus und schielte vorsichtshalber in den Spiegel. „Sehe ich aus wie der französische Präsident? Puh, zum Glück nicht ganz.“
„En Marche“, in Bewegung, heißt die Partei des Mannes mit dem messianischen Namen, die zuletzt nur Empörte bewegte. Sie hätten ja nichts gegen grüne Treibstoffpolitik, versichern viele von ihnen – nur müsse sie der kleine, tüchtige Mann auf den Schultern tragen? Klein und lieb sahen die vier jedoch nicht gerade aus, die sich dem Auto bedrohlich näherten. „C’est ça, das war‘s“, dachte der CBNMann, als ein dunkler, verstaubter Handschuh am Fenster klopfte. „¿Qué pasa?“, fragte die rauchige Stimme. Ach, die Zündung. Schieben? Ja, bitte. Und ehe sich der Redakteur versah, packten die vier Gelbwesten an, und die Kiste war „En Marche“.