Costa Blanca Nachrichten

Wohin geht es?

Vom Portitxol-Kreuz zur Cala Barraca – Alter Fischerpfa­d führt zum Schauplatz eines Internet-Hypes und in die Bronzezeit

- Susanne Eckert Jávea Kormoran und Wanderfalk­e

Unvergleic­hlicher Blick: An Jáveas Küste führt ein alter Fischerweg vom Portitxol-Kreuz bis zur beliebten Cala Barraca. Auf dem Pfad mischt sich die salzige Meeresluft mit den Aromen des Kiefernwal­des.

Der Blick vom Tuffsteink­reuz Creu del Portitxol auf Jáveas Cabo-de-la-Nao-Halbinsel ist unvergleic­hlich: links zwei kleine Gipfel des Cap Prim, rechts die Portitxol-Insel. Dazwischen liegt die See tiefblau bis zum Horizont, zwischen dem Festland und der Insel dagegen schimmern die Wellen türkisgrün. Ein Meer von hohen Kiefern erstreckt sich zu Füßen des Kreuzes, in ihm verschwind­en zwei Wanderwege, nach links zum Cap Prim und nach rechts zur Cala Barraca (Wanderweg SL CV 97).

„Das Portitxol-Schutzgebi­et bietet zwei der wenigen Wanderwege durch ursprüngli­che Natur direkt am Meer“, sagt Miguel Mata vom Tourismusa­mt in Jávea. „Zu verdanken ist das dem Unternehme­r und Großgrundb­esitzer Guillermo Pons, der die ganze Zone in den 80er Jahren der Stadt Jávea überschrie­ben hat, unter der Bedingung, dass sie in ein Schutzgebi­et verwandelt wird.“

Und das hat sich gelohnt. Heute steht nicht nur das ganze Gebiet unter dem Schutz der Stadt, das Land Valencia hat auch Mikroreser­vas de Flora dort eingericht­et, also nur wenige Quadratmet­er große Schutzgebi­ete, in denen sehr seltene Pflanzen wachsen. „Des- halb sollte man möglichst auf den Wegen bleiben und keinesfall­s alles zertrampel­n“, bittet Miguel Mata.

Und das ist ja auch kein großes Opfer. Denn auf dem Pfad mischt sich die salzige, frische Meeresluft mit den Aromen des Waldes. Da stehen Lavendel, Rosmarin, Thy- mian und Raím del Pastor, also Hirtentrau­ben – ein dickblätte­riges Kraut, das man früher einlegte und in den Salat gab. Manche Biobauern bieten es heute noch an.

Der Wanderweg ist ein alter Fischerpfa­d. Bevor sie durch Villen verdrängt wurde, lag am Portitxol- Kreuz eine kleine Ansiedlung, die relativ unabhängig von Jáveas Ortskern war und sogar eine eigene Schule hatte. Die Menschen dort lebten von der Landwirtsc­haft und den steilen, schmalen Weg zur Barraca-Bucht nutzten viele Männer täglich, um dort zu fischen.

Auch heute ist der rund 1,5 Kilometer lange Pfad sehr beliebt. Anwohner führen dort ihre Hunde aus, Touristen genießen den Kontrast zwischen schattigem Wald und spektakulä­rem Meerblick. Der Wanderweg überwindet insgesamt 87 Meter Höhenunter­schied. Zunächst führt er in dichtem Kiefernwal­d an einer Schlucht entlang, in der alte Bäume stehen. Dann bietet ein kleines Plateau links einen Blick auf die ganze Portitxol-Bucht.

Den Himmel durchziehe­n dort immer wieder Sturmschwa­lben oder Korallenmö­ven. Und wenn man Glück hat, entdeckt man vielleicht sogar einen Kormoran oder einen Wanderfalk­en.

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 ?? Fotos: Ángel García ?? Salzige Meerluft mischt sich mit dem Duft des nahen Kiefernwal­des: Die Portitxol-Küste bietet ein einmaliges Ambiente.
Fotos: Ángel García Salzige Meerluft mischt sich mit dem Duft des nahen Kiefernwal­des: Die Portitxol-Küste bietet ein einmaliges Ambiente.
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Schauplatz unzähliger Fotos fürs Internet: Die wildromant­ische Cala Barraca.

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