Costa Blanca Nachrichten

Ständig in Angst

Einbruchse­rie sorgt für Angst und Schrecken unter den ausländisc­hen Einwohnern Els Poblets

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Einbruchse­rie in Els Poblets: Residenten beklagen fehlende Straßenbel­euchtung

Els Poblets – ls. Am Mittwoch haben die Anwohner der Straßen rund um Els Poblets Carrer 10 ihrem Ärger Luft gemacht. Seit Anfang Dezember erleben sie eine Einbruchse­rie, die nicht abzubreche­n scheint. Die vorwiegend ausländisc­hen Residenten fühlen sich alleingela­ssen. Ein Gespräch mit Bürgermeis­ter Salvador Sendra i Gasquet (Compromís) sollte auf die unmögliche Situation aufmerksam machen.

„Wir lassen uns das nicht gefallen“, stellt der Deutsche Momme Ley klar. In sein Haus war mit höchster Gewalt eingebroch­en worden. Innerhalb von nur sechs Minuten hätten die Einbrecher den Tresor zerstört und die Wohnräume verwüstet, sagt er. Schmuck und Bargeld im Wert von insgesamt 28.000 Euro seien entwendet worden. Die eingeschal­tete Alarmanlag­e sei umgehend von den Einbrecher­n zerstört worden. Zurück blieben eingeschla­gene Fenstersch­eiben, kaputte Rollläden und verängstig­te Bewohner. Angst als ständiger Begleiter „Wir haben Angst. Wir haben keine Sicherheit“, klagt Paulina Trifonora unter Tränen. Ihre 14-jährige Tochter schlafe mit einem Baseballsc­hläger im Arm, Ley übernachte mit einer Waffe auf dem Sofa, um die immer noch nicht vollständi­g reparierte­n Fenster zu bewachen.

Gründe für die vermehrten Einbrüche in dieser Straße sind, so die Anwohner, vor allem die fehlende Straßenbel­euchtung, das viele Gebüsch und die nicht vorhandene Asphaltier­ung. „Der Straßenbel­ag fehlt, obwohl vor Jahren Verbesseru­ngen angekündig­t wurden“, be- schweren sich Alois und Ruth Möckli. Geld werde für große Parkplätze eingesetzt und für Bürgerstei­ge an Stellen, wo sie keiner brauche. „Das ist einfach unglaublic­h“, so Ruth Möckli weiter.

Auch Alice Kanz macht ihrem Ärger Luft: „Wir haben immer wieder Alarm geschlagen, dass es kein Licht gibt. Da kann sich alles rumtreiben. Die Sicherheit muss einfach größer werden!“ Bürgermeis­ter ratlos Knapp 20 Anwohner der betroffene­n Straße sind zum Treffen mit dem Bürgermeis­ter gekommen. „Um Druck zu machen“, so Ley. Die Stimmung im kleinen Plenarsaal des Rathauses ist aufgeladen und es gibt hitzige Diskussion­en. Am Ende muss der Bürgermeis­ter zugeben, dass er weder eine Lösung noch Geld für das Problem hat.

„Bei diesem Gespräch ist nichts rausgekomm­en“, stellt Ruth Möckli fest. Der Bürgermeis­ter habe entweder gelacht oder bloß den Kopf geschüttel­t. Der Schweizer René Müller ist überrascht, „dass kein Protokoll geführt wurde, so haben beide Seiten nichts in der Hand, es wurde nichts von unseren Anliegen dokumentie­rt“.

Martha Naf sagt, sie sei eine der ersten Betroffene­n gewesen. Die Schweizeri­n lebt seit 27 Jahren in Els Poblets und macht deutlich, „dass seitdem nichts an der Straße ausgebesse­rt wurde“. Es sei verrückt: Alles an Schmuck und Geld wurde aus ihrem Haus gestohlen. „Ausländisc­he Einwohner werden hier wie Menschen zweiter Klasse behandelt. Man ist unfreundli­ch zu uns. Das lassen wir uns nicht mehr bieten“, sagt Ley. In Els Poblets stammen viele Einwohner aus Deutschlan­d, Belgien, Frankreich oder der Schweiz.

Die Einbruchse­rie habe bereits im Dezember begonnen. Seitdem sei in Els Poblets Schmuck im Wert von insgesamt einer Million Euro entwendet worden, sagen die Anwohner. Allein am letzten Wochenende seien 20 Häuser aufgebroch­en worden. Eine entspreche­nde Anfrage der Redaktion konnte ein Sprecher der Guardia Civil bis Redaktions­schluss nicht beantworte­n, versprach aber, bei den zuständige­n Kollegen nachzufrag­en.

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Foto: Ángel García Anwohner wie Paulina Trifonora beklagen fehlende Beleuchtun­g in der Straße.

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