Unterwegs auf EuroVelo 8: 217 Kilometer des Langstreckenradwegs sollen auch durch die Provinz Alicante führen
EuroVelo-Route führt über 217 Kilometer auch durch Provinz Alicante – Marinas bleiben außen vor
Alicante – ann. Die Provinz Alicante tritt 2019 kräftig in die Pedale, um ihren geplanten Abschnitt der EuroVelo-Route 8 bis 2020 anlegen zu können. Nach dem Vorschlag der valencianischen Landesregierung soll die achte Route dieses Netzwerks für Langstreckenradwege über 217 Kilometer und 24 Orte der Provinz Alicante führen. Das Projekt EuroVelo wurde vom Europäischen RadfahrerVerband initiiert, um nachhaltigen Tourismus zu fördern, und umfasst mittlerweile 15 Langstreckenradwege in ganz Europa.
Die sogenannte MittelmeerRoute soll – wenn sie komplett ausgebaut ist – durch elf Länder von Athen bis Cádiz führen. Wie der Europäische Radfahrer-Verband meldet, besteht für sie „mehr Interesse als für irgendeine andere EuroVelo-Route“. Allerdings ist bisher nur gut die Hälfte der 5.888 Kilometer tatsächlich als EuroVelo-Route angelegt, der Rest befindet sich in der Entwicklung – so auch in Alicante.
Hier soll die EuroVelo 8 von Lorcha bis Orihuela führen. Den Streckenverlauf hat die Landesregierung im Konsens mit verschiedenen Verwaltungen entworfen und bereits den Experten des EuroVelo-Netzwerks übermittelt.
Wie der Generaldirektor für öffentliche Bauten und Verkehr, Carlos Domingo, bekanntgab, teilt sich die Strecke in fünf Etappen (siehe Kasten). „Für die Gemeinden entlang der Strecke ist die Fahrradroute eine Chance, weil sie einen Anziehungseffekt auf diesen Touristentyp ausübt und unsere Region bekannter macht“, meinte er.
So streife die Fahrradstrecke besondere Orte wie die Solana de Benicadell, die Lagune von Gaianes, die Naturparks Font Roja, Sierra de Mariola und El Hondo, die Salinen Santa Polas, die Vía Verde bei Agost, Elches Palmenhain, die Dünen von Guardamar oder das historische Zentrum Orihuelas, was die „landschaftliche und kulturelle Vielfalt des Landes Valencia“repräsentiere.
Schlechte Straßen, viele Autos
Komplett außen vor bleiben bei der geplanten Trasse des EuroVelo 8 allerdings die beiden Küstenkreise Marina Alta und Baja. Grund sind die vielbefahrenen Straßen – und deren teils schlechter Zustand. Wie Domingo erklärte, erfüllten viele Straßen dort nicht die Richtlinien des Europäischen RadfahrerVerbandes. In Las Marinas in Dénia oder an verschiedenen Punkten der N-332 wie Benissa oder Ondara sei das Verkehrsaufkommen deutlich höher als die vom Verband als Limit gesetzten 1.000 Fahrzeuge pro Tag.
Zudem seien viele zu schmal, um noch eine zusätzliche Fahrradspur anzulegen. Domingo schloss aber nicht aus, die Marina Alta und Baja nach Verbesserungen in die Strecke mitaufzunehmen. Bis dahin nähert sich die MittelmeerRoute für Radfahrer dem Mare Nostrum also erst im Süden der Provinz.
In einer ersten Phase will die Landesregierung bis 2020 4,7 Millionen Euro in die Fahrradstrecke investieren. Bis 2030 sollen dann noch weitere 6,2 Millionen für größere Bauvorhaben fließen.