In der Gruppe stark
Studie zum Täter- und Opferprofil bei Gruppenvergewaltigungen
Valencia – fin. Sie sind junge Männer, treten in der Gruppe auf und vergewaltigen abwechselnd eine betrunkene, junge Frau. Einer von ihnen filmt die Tat mit dem Handy in der Absicht, das Video später mit weiteren Kumpeln zu teilen. So ging die fünfköpfige „ Manada“(Rudel) aus Sevilla vor, die 2017 bei den Sanfermines in Pamplona eine 18-Jährige in einem Hauseingang missbrauchte. Die Ähnlichkeiten zwischen beiden Fällen sind unübersehbar, Medien bezeichnen die Männer aus Callosa bereits als „ Alicantiner Manada“.
Beatriz de Mergelina, Chefin des Cava-Zentrums in Valencia, das Opfern von sexuellen Übergriffen hilft, glaubt, dass sich die Täter in der Gruppe stärker fühlen. „ Oft sind es Männer, die eine solche Tat im Alleingang nicht begehen würden. In der Gruppe aber fühlen sie sich stark, sie schaukeln sich gegenseitig hoch“, meint Mergelina im Gespräch mit der Zeitung
Las Provincias“. Die Täter seien meist junge Erwachsene zwischen 20 und 30 Jahren.
Mit dem Täter- und Opferprofil von Gruppenvergewaltigungen hat sich auch das Innenministerium beschäftigt und eine entsprechende Studie veröffentlicht. Demnach sind die Täter durchschnittlich 25 Jahre alt – bei Einzelvergewaltigungen liegt das Durchschnittsalter bei 33 – und kommen aus ländlichen Gebieten. Die Opfer sind mit einer drei Mal höheren Wahrscheinlichkeit Prostituierte. Meist werden die Gruppenvergewaltigungen samstagsnachts auf offener Straße begangen.