Damit Aktivkohle nicht in den Ofen muss
An Uni Alicante entwickelte Methode könnte 80 Prozent der Kosten bei Trinkwasseraufbereitung sparen
San Vicente del Raspeig –
ann. Eine von Forschern der Uni Alicante entwickelte elektrochemische Methode könnte rund 80 Prozent der Kosten zur Wasseraufbereitung einsparen. Die Forschung ist Teil eines europäischen Projekts, das eine Finanzierung von 2,2 Millionen Euro erhalten hat und an dem auch die Universität von Vigo, der halbstaatliche Wasserversorger València Emivasa sowie ein italienisches und ein portugiesisches Unternehmen beteiligt sind.
Am Campus in San Vicente wird bereits seit einem Jahr unter der Leitung von Emilia Morallón und Diego Cazorla vom Lehrstuhl für Physikalische und Anorganische Chemie zum Thema geforscht. Im Labor testen die Wissenschaftler ihre Methode, bei der Aktivkohle, die als Adsorptionsmittel von Schadstoffen in der Trinkwasseraufbereitung eingesetzt wird, durch Elektrochemie regeneriert wird.
Bisher war es bei einer eintretenden Sättigung der Aktivkohle notwendig, sie aus der Anlage zu holen und durch eine Behandlung unter extrem hohen Temperaturen zu reaktivieren. Im Zuge dieses Prozesses verliert die A-Kohle wertvolle Eigenschaften und muss mit neuer gemischt werden. Mit der an der Uni Alicante entwickelten Methode kann diese Reaktivierung nun direkt in der Trinkwasseraufbereitungsanlage erfolgen und auf die Beimengung neuer Aktivkohle verzichtet werden. Wie Emilia Morallón deutlich macht, sind für die Trinkwasseraufbereitung von einer Million Personen rund 700 Tonnen Aktivkohle notwendig. Diese zur Reaktivierung in einen Hochofen zu bringen, koste rund 70.000 Euro, die dank der neuen Methode eingespart werden könnten – ganz abgesehen vom ökologischen Vorteil. In den nächsten Monaten soll die erste Pilotanlage mit elektrochemischer Reaktivierung bei Valencia entstehen.