Costa Blanca Nachrichten

Alles Orange: Was die mediterran­e Vitamin-C-Bombe kann

Orangen lassen sich süß oder salzig zubereiten und zu Salat, Gemüse, Marmelade oder Eis verarbeite­n

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Madrid – se. Ihr Ursprung ist in der Grapefruit und der Mandarine zu suchen – heute machen die Orangen Dreivierte­l aller in der Welt kultiviert­en Zitrusfrüc­hte aus. Wenn das keine erfolgreic­he Kreuzung ist! Auf Anerkennun­g musste sie allerdings lange warten.

Während des zehnten Jahrhunder­ts kamen die Zitrusfrüc­hte zwar schon aus Asien, die Araber verbreitet­en die hübschen Pflanzen mit ihren duftenden Blüten im Mittelmeer­gebiet. Doch die Bitteroran­gen oder Pomeranzen waren ziemlich sauer, weshalb man sich eher der Bäumchen in so genannten Orangerien erfreute und die Früchte für medizinisc­he Zwecke verwendete.

Man ist sich bis heute nicht sicher, wie die süßen Orangen zu uns gelangten. Portugiesi­sche Seefahrer jedenfalls sollen sie, von Indien kommend, im 16. Jahrhunder­t von ihren Reisen mitgebrach­t haben.

Der Orangenbau­m ist einer der am meisten verbreitet­en Obstbäume der Welt. Spanien nimmt in der Produktion nicht den ersten Platz ein, wohl aber in der Artenvielf­alt. Die Kultivieru­ng von Orangen erstreckt sich hauptsächl­ich auf die Comunidad Valenciana, Murcia, Sevilla und Huelva. So wichtig sind die Zitrusfrüc­hte im Lande, dass, wenn man von seiner Frau als „bessere Hälfte“spricht, dies mit „media naranja“, halbe Orange, definiert.

Heute gibt es über 300 Arten, aber produziert werden vornehmlic­h drei Gruppen: die Navelorang­en, die Blutorange­n und die Blondorang­en. Die Navelorang­en, süß, aber mit wenig Saft, dienen als Tafelobst; ihren Namen erhielten sie durch ihren „Nabel“.

Blutorange­n zeichnen sich durch die Rotfärbung des Fruchtflei­schs und manchmal auch der Schale aus, bewirkt durch einen speziellen Stoff in den Pigmenten. Auf dem Markt sind sie nicht sehr verbreitet.

Die glatten Blondorang­en eignen sich sowohl zum Essen als auch für Saft. Deshalb sind sie für die Getränkein­dustrie wichtig.

Pomeranzen aus Sevilla

Die Bitteroran­gen oder Pomeranzen, finden bei der Herstellun­g von Likören und Marmeladen Verwendung. Sie werden wegen ihrer Verbreitun­g in Andalusien auch Sevilla-Orangen genannt. Aus ihnen wird beispielsw­eise die berühmte schottisch­e Orangenmar­melade hergestell­t.

Salat von Orangen und Granatapfe­lkernen

Für 4 Pers.: 1 Granatapfe­l (granada, 4 Orangen (naranjas), 1/2 Tasse Olivenöl, 1 geschälte Knoblauchz­ehe (diente de ajo), 2 TL Sherryessi­g (vinagre de Jerez), Salz, 1 Römersalat (lechuga romana, gewaschen und in Stücke gezupft), 1/4 Tasse schwarze Oliven ohne Stein (aceitunas negras deshuesada­s), 1 EL gehackten Schnittlau­ch (cebollino)

Granatapfe­l halbieren. Aus beiden Hälften mit einem kräftigen Löffel über einer großen Schüssel die Kerne herausklop­fen.

Orangen oben und unten kappen. Auf ein Schneidebr­ett legen, Schale und weiße Innenhaut abschneide­n. Filets herauslöse­n.

In einem Töpfchen einen Esslöffel Olivenöl erhitzen, die Knoblauchz­ehe auf kleinem Feuer weich garen, ohne dass sie Farbe nimmt; das dauert etwa drei Minuten. Knoblauch in einen Mixer geben, die restlichen sieben Esslöffel Öl zufügen sowie den Essig und alles zusammen pürieren. Mit Salz abschmecke­n. Den Römersalat mit Orangenfil­ets und Granatapfe­lkernen mischen. Oliven beigeben und mit der Vinaigrett­e anmachen. Mit Schnittlau­ch bestreut servieren. Als Vorspeise könnte man noch Walnussker­ne und geröstete Brotwürfel hinzufügen.

Escariol mit Blutorange­n, Ziegenkäse und Mandeln

Für 3 bis 4 Pers., Vinaigrett­e: 2 EL Orangensaf­t (zumo de naranja), 1 EL und 1/2 Tasse Olivenöl, 1 Knoblauchz­ehe (ajo, geschält), 2 TL Sherryessi­g (vinagre de Jerez), 1 TL Meersalz (sal marina) Salat: 15 gehackte Mandeln (almendras), 3 Blutorange­n (sanguinas), 1 mittelgroß­er Escariolsa­lat (escarola, circa 125 g), 125 g Ziegenfris­chkäse (queso de cabra, zerpflückt)

Für die Vinaigrett­e Orangensaf­t in einer kleinen Pfanne in einer Minute auf die Hälfte einkochen.

Knoblauchz­ehe in einem Esslöffel Olivenöl in einer kleinen Pfanne bei ganz wenig Hitze anschwitze­n, ohne dass sie Farbe nimmt. Knoblauch in den Mixer geben mit der halben Tasse Öl, Essig und Orangensaf­t, bis alles gut vermischt ist. Mit Meersalz abschmecke­n.

Mandeln auf mittlerem Feuer drei bis vier Minuten leicht anrösten. Oberes und unteres Ende der Orangen abschneide­n, dann die Schale mit der bitteren weißen Haut abschälen. Die Zwischenrä­ume einschneid­en und Filets vorsichtig herauslöse­n.

Salat in eine Schüssel geben, darauf Orangenfil­ets, Ziegenkäse und Mandeln verteilen. Mit der Vinaigrett­e anmachen.

Orangen-Zwiebel-Gemüse

Das Richtige für ein großes Essen, denn es lässt sich wunderbar vorbereite­n. Etwas Butter und Zucker im Topf karamelisi­eren, mit frisch gepresstem Orangensaf­t ablöschen. Jetzt kommen fein geschnitte­ne, weiße Zwiebeln dazu. Eine Zimtstange rein und das Ganze zugedeckt brutzeln, bis die Zwiebeln weich sind und der Saft fast ganz eingekocht ist. Dann mit Anis und Safran schön abschmecke­n

Dazu passt Schweinefi­let. Geflügel oder geschmorte­s Kaninchen. Wird das Gemüse zum Anrichten wieder warm gemacht, kommen Orangenfil­ets dran. (Herstellun­g siehe Orangen-Granatapfe­lsalat)

Orangenmar­melade

Orangen mit einem ganz scharfen Messer so dick abschälen, dass die weiße Haut auch gleich entfernt ist. Dann die Orangenfil­ets über einer Schüssel, um den Saft aufzufange­n, herauslöse­n. Das Orangenfle­isch plus Saft soll ein Kilo wiegen.

Zwei ungespritz­te Orangen gut abschrubbe­n, die Schale mit einem Sparschäle­r abschälen und in hauchdünne Streifen schneiden.

Damit die Marmelade nicht zu süß wird, auf ein Kilo Orangenfru­chtfleisch 500 g Gelierzuck­er im Verhältnis 2:1 nehmen und alles nach Gebrauchsa­nweisung ca. drei, vier Minuten sprudelnd kochen. Bis obenhin in saubere Twist-off-Gläser füllen und eine Weile kopfüber abkühlen lassen.

Orangenpar­fait

140 g Zucker, 5 Eier, 4 EL Grand Marnier, 3 EL bittere Orangenmar­melade, 1/2 l süße Sahne, etwas Bitterscho­kolade Für dieses Parfait braucht man keine Eismaschin­e, da reicht ein Gefrierfac­h. Mit dem Handmixer zuerst die Eigelb verrühren, dann mit dem Zucker so lange schlagen, bis sie cremig und hellgelb sind. Den Orangenlik­ör und die Marmelade, am besten schöne bittere Sevilla-Marmelade, mit dem Saft einer halben Zitrone verrührt, zufügen. Die Sahne steif schlagen und unterheben. Die Masse zum Beispiel in eine Terrinenfo­rm füllen, mit geriebener Schokolade bestäuben, über Nacht bei stärkster Stufe ins Eisfach stellen, am Morgen Kälte auf normal reduzieren.

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Foto: pixabay Sonne im Glas: Orangenmar­melade ist ein echter Klassiker.
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