Marihuana für die Reeperbahn
Polizei sprengt zwei Drogenbanden in Provinz Alicante – Ware ging unter anderem nach Hamburg
Alicante – ann. 2.900 Marihuana-Pflanzen, knapp 300 Kilo Blüten, 74 Kilo Haschisch in Platten, zehn Hausdurchsuchungen sowie 26 Festnahmen. Das ist das Ergebnis zweier Polizeiaktionen, die Guardia Civil und Nationalpolizei in der Provinz Alicante durchgeführt haben.
Die im Rahmen der Operation Pazalea“in einer Industriehalle in Agost sichergestellten Drogen sollten unter anderem nach Deutschland, Schweden und Italien geliefert werden. Dort, so die Polizei, erziele die Ware den fünffachen Wert des nationalen Markts. Durchsucht wurden auch verschiedene Luxus-Chalets der Bande im Alicantiner Ortsteil Fontcalent, wo weitere unterirdische Keller ent- deckt wurden, die für den Anbau von Marihuana vorgesehen waren. Unter den insgesamt 23 verhafteten Personen waren 19 Spanier, zwei Deutsche und zwei Italiener. Drei wurden in Untersuchungshaft geschickt, der Rest unter Auflagen auf freien Fuß gesetzt.
Bei der zweiten Operation, genannt „ Zingaro/Niza“, konnten die Guardia Civil von Alicante und Beamte der örtlichen Einheit der Kriminalpolizei aus Lorca eine kriminelle Organisation aushebeln, die sich ebenfalls dem internationalen Drogenhandel widmete.
Die Beamten bekamen Wind von einer Industriehalle in San Vicente del Raspeig, von der aus Rauschmittel in europäische Länder exportiert werden sollte. Dafür nutzte die Bande Lkws, in denen zwischen der legalen Fracht Drogen versteckt wurden. Als einer der Laster erneut Richtung Norden startete, schlugen die Beamten zu und stellten mit Hilfe eines Spürhundes 70 Kilo Marihuana und 20 Kilo Haschisch mit einem Gesamtwert von rund 500.000 Euro sicher. Die Ware war „ für eine bedeutende Industriestadt in Deutschland“bestimmt. Drei Spanier wurden verhaftet.