Schicht im Schacht
Calps Baustadtrat Del Pino: Vorerst keine Baulizenzen rund um Muralla Roja und Club Social
Baustopp in Calp: In grüner Manzanera-Bucht sollen keine neuen Gebäude entstehen
Calp – ms. Es ist die erste Maßnahme, die unverwechselbar die Handschrift von Calps neuem Baustadtrat Juan Manuel del Pino (Ciudadanos, C’s) trägt: In Manzanera I und II, rund um die gleichnamige Calper Bucht, die 60erJahre-Gebäude des Stararchitekten Ricardo Bofill und den dazugehörigen ehemaligen Club Social, soll
– zumindest vorläufig – nicht mehr gebaut werden.
PP und C’s haben ein Verfahren eingeleitet, mit dem alle dort ausstehenden Anträge auf Baulizenz ausgesetzt werden sollen, heißt es von der Stadtregierung. Offiziell muss über den Vorschlag noch im Stadtrat abgestimmt werden. Man prüfe nun, wofür man die als Baugrund ausgezeichneten Grundstücke stattdessen verwenden könne und denke dabei daran, den Bereich „ möglichst in Umweltaspekten und landschaftlich aufzuwerten“. Ziel der Maßnahme sei es,
„ einen der letzten grünen Bereiche an der Calper Küste vor weiterer Bebauung zu bewahren“, heißt es in einer Pressemitteilung zur Erklärung – ein Richtungswechsel in der Calper Baupolitik.
Die Urbanisation Manzanera ist besonders wegen des charakteristischen roten Wohngebäudes Bofills, der Muralla Roja, bekannt. Am nebenanliegenden ehemaligen Badeeinstieg der Manzanera-Bewohner, dem Club Social, plant das Rathaus mit Erlaubnis des Küstenamts Costas schon seit Längerem, Installationen für Wassersportler, ein Meeresmuseum und eine Bar einzurichten.
Gleichzeitig hat die Stadt schon vor Jahren die Erklärung der Bofill-Kreationen Muralla Roja, Xanadú und Club Social zum Gut von kulturellem Interesse (BIC) bei der Landesregierung beantragt. Bislang lässt die Entscheidung allerdings auf sich warten.
C’s-Spitzenmann Juan Manuel del Pino hatte es bei den Verhandlungen nach der Kommunalwahl im Mai zur Bedingung für eine Koalition gemacht, dass Bürgermeisterin Ana Sala (PP) seiner Partei das Baustadtamt abtrat.
Druckmittel für Koalition
Del Pino, der noch im Wahlkampf gegen die Baupolitik der PP gewettert hatte, erklärte seine Entscheidung damit, er glaube, mit Calps wichtigstem Stadtratsposten in der Hand seinen „ Wählern gerecht zu werden“. Er und seine Parteikollegin Rebeca Merchán Díaz, die Bildungs- und Jugendstadträtin ist, hatten der PP die beiden nötigen Stadtratssitze geliefert, die sie für eine stabile Mehrheitsregierung brauchte.
Ein Richtungswechsel in der Calper Baupolitik