Costa Blanca Nachrichten

Herr der Spione

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„ Viel Dienst und wenig Geheimnis“, so resümiert Geheimdien­stchef General Félix Sanz Roldán seine zehnjährig­e Etappe an der Spitze des CNI, des Centro Nacional de Inteligenc­ia. Das Gesetz verpflicht­et den 74-jährigen Sanz nach zwei Mandaten und 57 Jahren im Staatsdien­st zum Rückzug. Der Vier-Sterne-General Sanz Roldán war vier Jahre Verteidigu­ngschef und ein Jahr lang Berater von José Luis Rodríguez Zapatero, bevor er an die Spitze des CNI trat. Mit Staatstreu­e und einnehmend­er Freundlich­keit überlebte Sanz nicht nur eine Dekade unter Spionen, er entmilitar­isierte den Apparat, der zu zwei Dritteln von Zivilperso­nen am Laufen gehalten wird, ein Drittel der 3.500 Agenten sind Frauen. Sanz Roldáns großer Gegenspiel­er war der inzwischen inhaftiert­e Ex-Kommissar José Manuel Villarejo, dessen privates Detektiv- und Spionagene­tzwerk mit dem Fall um den Hochstaple­r „ kleiner Nicolás“aufflog. Die größte Schlacht schlugen die beiden in der Affäre des emeritiert­en Königs Juan Carlos mit Corinna zu SaynWittge­nstein.

Auf Sanz’ Drängen ließ der König von der Blondine ab, Sanz’ freundscha­ftliche Beziehung zu Juan Carlos galt auch als entscheide­nd bei der geglückten Abdankung. Kein glückliche­s Händchen hatte der CNI im Katalonien-Konflikt und beim illegalen Referendum, als 10.000 Urnen wie aus dem Nichts auftauchte­n. Tragisch scheiterte der Geheimdien­st bei dem islamistis­chen Attentat am 17. August 2017 in Barcelona. (sk)

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Foto: EFE General Félix Sanz blickt auf seine zehnjährig­e Etappe an der Spitze des CNI zurück.

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