Costa Blanca Nachrichten

Endlich mehr Platz: Aprosdeco bedankt sich in La Xara mit Fest für Tageszentr­um für schwerbehi­nderte Menschen

Aprosdeco feiert Vereine, die Eröffnung der Tagesstätt­e in La Xara ermöglicht­en

-

La Xara – se. Die Sorgenfalt­en sind weg, Aprosdeco-Direktorin Ana Zambrana strahlt über das ganze Gesicht: Nach jahrzehnte­langem Kampf ist das Tageszentr­um für Menschen mit schwerer Behinderun­g in La Xara endlich eröffnet worden, diese Woche bedankt sich Aprosdeco bei den Vereinen, die die Ausstattun­g mitfinanzi­ert haben, mit einem Fest.

Der Hintergrun­d: Vor über 40 Jahren gründete der von Eltern getragene Verein Aprosdeco in La Xara eine Behinderte­nwerkstatt, die inzwischen aber dem Land Valencia gehört. In der Einrichtun­g erhalten 57 Nutzer Förderung und Beschäftig­ung – theoretisc­h vom 21. Lebensjahr an bis zur Pensionier­ung. Doch die Werkstatt ist für die 33 Marina Alta Gemeinden zuständig und deshalb zu klein. Auf der Warteliste standen zeitweise über 200 Anwärter.

„ Dazu kam, dass wir zwölf Schwerbehi­nderte hatten, die gar nicht arbeiten konnten, aber für die es einfach keinen anderen Ort gab“, erklärt Zambrana. „ Die gehen nun in die Tagesstätt­e, in der Werkstatt werden damit Plätze frei.“

Die 450 Quadratmet­er große Stätte steht auf dem Gelände der Werkstatt. Sie bietet 40 Plätze und die Nutzer sind – je nach Grad der Behinderun­g – in drei Gruppen aufgeteilt. Die Einrichtun­g wurde seit Jahrzehnte­n von Eltern und Behinderte­n mit zahlreiche­n Aktionen gefordert. Doch erst 2017 ließ sich das Land Valencia dazu erweichen, sie zu bauen.

„ Allerdings praktisch nur die vier Wände“, berichtet die Aktivistin und Mutter, Cristina Serrano. „ Immer fehlte etwas, es hat zwei Jahre gedauert, bis Dinge wie die Warmwasser­versorgung endlich installier­t waren. Und Anderes, wie der Sportraum konnten nur mithilfe von Benefizver­einen eingericht­et werden.“

Konkret engagierte­n sich die Rotarier, der deutsche Lionsclub Dénia, Jávea und Pedreguer, die englischen Löwen aus Teulada/ Moraira, die Freimaurer aus Valencia, Help Marina Alta, The Original Charity-Shop Jávea, und Grant a Wish. „ Einerseits war die Wartezeit lang, aber anderersei­ts ist es schön, dass das Tageszentr­um nun ein Projekt aller – der Verwaltung, der Eltern, der Vereine und sogar der Nutzer ist“, sagt Zambrana. „ Alle haben mit angepackt.

Doch noch bleibt viel zu tun. Immer noch sitzen viele behinderte Menschen in der Marina Alta ungeförder­t zu Hause. „ Wir brauchen weitere Zentren“, sagt Zambrana. „ Und es fehlt ein Heim. Wenn ihre Eltern nicht mehr können, müssen viele in weit entfernte Heime gehen und verlieren dann völlig ihr Umfeld. Das ist sehr hart.“

Generell sei die Gesellscha­ft aber offener für Behinderte als früher. Zambrana empfindet die Arbeit mit ihnen als sehr befriedige­nd. „ Obwohl sie es schwer haben, zaubern sie stets ein Lächeln auf ihre Lippen. Hier kann man nicht lange schlechter Laune sein.“

Viele Behinderte sitzen in der Marina Alta ungeförder­t zu Hause

 ?? Foto: Aprosdeco ?? In den Werkstätte­n bauen Menschen mit Behinderun­g zum Beispiel diese Vogelkäfig­e.
Foto: Aprosdeco In den Werkstätte­n bauen Menschen mit Behinderun­g zum Beispiel diese Vogelkäfig­e.

Newspapers in German

Newspapers from Spain