Von Pudellocke bis Rauhaar: Friseurin trimmt Hunde in ganzer Marina Alta
Besuch von der Hundefriseurin: Mila Andrés schneidet und säubert Felle in der gesamten Marina Alta
Teulada-Moraira – at. Brav sitzt Linda auf dem Behandlungstisch in dem Lieferwagen, den Mila Andrés zu einem kleinen Friseursalon umfunktionieren ließ. Linda ist ein Shih Tzu und heute wirklich eine brave Hündin – auch wenn sie für den Fall der Fälle angeleint ist. Geduldig lässt sie Rasierer und Schere über sich ergehen. „ Wenn die Besitzer dabei sind, sieht das oft anders aus“, sagt Andrés lachend. „ Dann benehmen sich die Hunde nicht so gut.“
„ Happy Muddy Doggy“heißt ihr mobiler Hundefriseur-Service, den sie in der gesamten Marina Alta anbietet. „ Lass es zu, dass dein Hund sich dreckig macht. Ich mach ihnen wieder hübsch“lautet der Slogan, mit dem sie seit einigen Wochen für ihren Mini-Salon wirbt. In dem „ mobilen Spa“, wie sie ihn nennt, wird nicht nur Fell geschnitten. „ Ich dusche die Hunde, schneide die Nägel und säubere die Ohren. Eine komplette Hygienebehandlung eben“, erklärt sie.
Nicht zu kurz
Das Schneiden der Haare ist dabei für sie kurioserweise das am wenigsten Wichtige. „ Das Hundefell hat seine Funktion. Wenn wir es im Sommer zu kurz schneiden, ist das so, als würde man uns am Strand die Kopfbedeckung nehmen. Das Fell schützt die Haut, auch vor Hautkrebs“, sagt sie.
Wenn Kunden, gerade im Sommer, einen zu kurzen Schnitt wünschen, klärt sie über das Missverständnis auf, dass Hunde ohne Fell weniger unter der Hitze leiden würden. Wichtiger sei die Hygiene. Damit die Haut besser atmen kann, müssen das Haar gut gebürstet und Knoten entfernt werden– auch das ist Teil ihrer Hygienebehandlung.
Linda bekommt heute trotzdem einen neuen Haarschnitt verpasst – am Körper kurz, „ aber nicht zu kurz“, wie Mila Andrés betont, am Kopf bleibt das Haar lang. Vorsichtig setzt die Friseurin die Hündin anschließend in die Wanne, seift sie ein und duscht sie ab. „ Hunde haben eine Körpertemperatur von 38 Grand, warmes Wasser tut ihnen gut“, sagt die Expertin, die in einem Kurs zur Hundefriseurin Blut für diesen Beruf leckte. Ein Freund habe sie auf die Idee mit dem mobilen Angebot gebracht. „ Hier wohnen viele ältere Menschen in Urbanisationen. Wenn ich zu ihnen komme, ist das bequemer für die Besitzer und weniger stressig für die Tiere“, sagt sie.
Linda hat das Stressigste hinter sich. „ Oder was kommt jetzt noch?“, scheint sie sich zu fragen, als Mila Andrés das begossene Tier wieder auf den Tisch setzt und den Föhn anstellt. „ Das Trocknen der Haare ist sehr wichtig, damit keine Pilze entstehen“, sagt sie. „ Einigen Hunden gefällt all das, aber viele haben auch Angst vor Wasser oder dem Föhngeräusch und werden ungeduldig.“Linda bleibt gelassen. Für heute hat sie es geschafft. Bis zum nächsten Friseurtermin.
Kontakt: 602 246 395. Facebook: Happy Muddy Doggy