Vogel ändert Baupläne
Kirchenrestaurierung in Callosa nimmt Rücksicht auf Mauersegler-Nester
Callosa d’en Sarrià – fin. Ein kleiner Vogel hat den Ablauf der Kirchenrestaurierung in Callosa d’en Sarrià geändert. So war Umweltschützern aufgefallen, dass am neuen Dach nach den aktuellen Plänen kein Platz mehr für die Nester der Mauersegler wäre, die seit Generationen dort nisten. Mauersegler stehen unter Schutz und sind für den Menschen gerade im Sommer äußerst nützlich: Jeder Vogel vertilgt an einem Tag bis zu 800 Mücken, in einem Sommer ungefähr vier Kilogramm Insekten.
Umweltschützer Toni Ferrer traf sich schließlich mit Umweltstadträtin Maribel Ferrándiz, um eine Lösung zu suchen – die schnell gefunden war. „ Die Dachziegel, die zur Straße zeigen, sollten ursprünglich mit Zement gefüllt werden. Jetzt haben wir gemeinsam mit den Architekten und dem Pfarrer beschlossen, die Lücken leer zu lassen“, erklärt Ferrer auf seiner Facebook-Seite. Die Hohlräume beeinträchtigten nicht die Stabilität des Dachs, versicherten die Experten. Anders als Mehl- oder Rauchschwalben, die ebenfalls unter Schutz stehen, bauen Mauersegler ihr Nest nicht aus Schlamm an eine Wand. „ Sie suchen Löcher in Wänden oder Hohlräume zwischen Dachziegeln, um dort zu nisten“, erklärt Ferrer. Dabei suchen Mauersegler, die sich übrigens außerhalb der Brutzeit nahezu ohne Unterbrechung in der Luft aufhalten, Höhlen in einer Höhe von mindestens sechs Metern, mehrstöckige Häuser und Kirchen gehören deshalb zu den bevorzugten Nistplätzen. Unterdessen macht der Tierschutzverein Somos Gos aus Altea darauf aufmerksam, dass Mauerseglerküken bei Hitze oft aus dem Nest springen – auch wenn sie noch nicht flügge sind. Wer ein Küken findet, sollte ihm etwas Zuckerwasser anbieten und das Auffangzentrum für Wildtiere in Santa Faz anrufen: 965 938 085. Falls die Experten das Küken nicht sofort abholen können, springt Somos Gos so lange ein: 622 507 484.