Farbe auf dem Teller
Mit Granatäpfeln kommen nicht nur Vitamine und Energie auf den Teller, sondern auch Farbe. Die Granada ist die Frucht aus Tausendundeiner Nacht, Symbol der Liebesgöttin Aphrodite und vermutlich der wahre Apfel aus dem Paradies. „ Punica granatum“, Punischer Apfel, wurde er von den Römern getauft – waren es doch die Punier, besser bekannt als Phönizier, die ihn zuerst verbreiteten; das granatum steht für die vielen kleinen roten Körnchen, die als Zeichen der Fruchtbarkeit galten.
In Spanien eingeführt haben den Granatapfel die Araber, die flugs einen Ort – Granada – nach der geschätzten Frucht benannten. Damit nicht genug, war die „ granada“auch Namensgeber für die Granate und ließ den Edelstein Granat rubinrot leuchten. Der Granatapfel hat nicht nur Federico García Lorca beflügelt, der die Frucht mit einem Herzen verglich, das nach außen hart und herb erscheint, innen aber sein Bestes offenbart.
Auch Salvador Dalí hat sich in einer seiner Kompositionen des „ Liebesapfels“als Sexsymbol angenommen. Für andere Kulturen war die Frucht ein Symbol der starken Freundschaft – bezogen auf die roten Kerne im Inneren, die so eng zusammenhalten, dass es den Anschein hat, als fingen sie an zu weinen, wenn man sie herausholt und sie Flüssigkeit absondern.
Reif mit roten Bäckchen
Heutzutage ist Spanien einer der Hauptproduzenten in Europa – wobei besonders Andalusien und die Levanteküste erwähnt werden müssen. Die Saison für Granatäpfel beginnt im September und geht bis Ende Januar. Sie müssen in voller Reife, mit roten Bäckchen, gepflückt werden, denn sie können nicht nachreifen. Sie sollen groß, glänzend und im Verhältnis zu ihrer Größe schwer sein und dürfen ruhig verbeult aussehen.
Granatapfelkerne sind wegen ihrer Farbe eine großartige Dekoration für Salate und Desserts. Eine Handvoll nur in einem gemischten Salat mit Blauschimmelkäse, das ist ein ganz neues Erlebnis für die Sinne – da kann kein Apfel, keine Birne mithalten. Sie bilden einen süß-sauren Kontrast zu Fleisch und Geflügel, und ergeben auch ein exzellentes Gelee. Berühmt ist der kräftig rote Grenadinesirup, ein Muss in jeder Bar und i-Tüpfelchen für jeden Pudding. Im Folgenden ein paar süße und herzhafte Rezeptideen mit Granatäpfeln. Zutaten: 4 Birnen (peras, z.B. Conference, ca. 400 g), 4 EL Grenadinesirup (granadina), 1 El Zitronensaft (zumo de limón), 1 Stück Zitronenschale (ralladura de limón), 2 Granatäpfel (granadas)
Birnen schälen, halbieren, Kerngehäuse entfernen. 300 ml Wasser, Grenadinesirup, Zitronensaft und Zitronenschale aufkochen. Birnenhälften hineinlegen, auf kleiner Flamme knapp gar kochen. Im Saft auskühlen lassen. Granatapfelkerne in die Birnenhälften füllen. Die Granatapfelbirnen passen gut zu einer Fleischpastete oder -terrine.
Mango-Granatapfelcreme
Für 4 Personen: 250 ml Vollmilch (leche entera), 250 ml Schlagsahne (nata para montar), 150 ml Zucker, 40 g Speisestärke (z.B. Maizena), 3 Eier, 2 Mangos, 2 Granatäpfel (granadas), 1 Vanilleschote (vaina de vainilla)
Milch mit der aufgeschlitzten Vanilleschote aufsetzen. Wenn sie zu kochen beginnt, Herd abschalten und 15 Minuten ziehen lassen. Eier mit dem Zucker schaumig schlagen, Speisestärke zufügen und weiterschlagen, bis eine völlig homogene Masse entsteht. Milch wieder erhitzen, auf die Eiermischung gießen, verrühren und bei geringer Hitze köcheln, bis die Creme anzudicken beginnt. Topf vom Herd nehmen, Creme durch ein Sieb passieren. Sahne schlagen und unter die abgekühlte Creme heben. Kerne aus den Granatäpfeln lösen. Mangos schälen und in Stücke schneiden. In einem hübschen Glas Creme und Früchte anrichten.
Spinat mit Minze, Granatapfelkernen und Sauerrahm
Zutaten für 4 Personen: 1 kg Blattspinat (espinacas), 2 Zweige Minze (menta), Salz, 1 EL weiche Butter, 1/2 Zitrone, 1 Knoblauchzehe, 1/4 TL Kreuzkümmel (comino), 3 EL Öl, 1 Granatapfel, 4 EL Sauerrahm (nata agria)
Spinat waschen und tropfnass in eine Pfanne geben. Bei großer Hitze eine Minute dämpfen, sodass er etwas zusammenfällt. In ein Sieb geben und abtropfen lassen. Minzblättchen abzupfen und zuge
ben. Mit Salz würzen. Backofen auf 140 Grad vorheizen. Eine feuerfeste Form mit Butter ausstreichen. Zitronenschale fein hineinreiben. Knoblauch dazupressen und in der Form verteilen. Kreuzkümmel darüberstreuen. Spinat in die Form geben, mit Öl beträufeln, Form abdecken. Das Ganze auf der mittleren Schiene des Ofens etwa 15 Minuten garen. Zum Servieren die Granatapfelkerne über dem Spinat verteilen. Mit Sauerrahm anrichten. Dazu passen Ofenkartoffeln oder Reis. Der Spinat eignet sich auch gut als Beilage zu Fischgerichten. Zwei reife Avocados (aguacates) schälen, in Scheiben schneiden, mit Zitronensaft einreiben. Kerne eines Granatapfels (granada) drüberstreuen. Zwei Esslöffel Zitronensaft, einen Esslöffel Zucker und ein Schnapsglas Orangenlikör (licor de naranja) miteinander verrühren und darüber geben.