EM-Triumph für Spaniens Handballer
Endspielsieg gegen Kroatien – Spanien gewinnt Abwehrkrimi – Gonzalo Perez de Vargas bester Torwart
Stockholm – dpa/sk. Gedeon Guardiola konnte seine Jubellaune kaum hinterm Berg halten. Der spanische Abwehrrecke vom Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen gewann eben gegen die am Boden zerstörten Kroaten die HandballEuropameisterschaft. „ Wir haben zwei Jahre hart dafür gearbeitet und sind bei den Olympischen Spielen in Tokio dabei“, sagte der 35-Jährige nach dem Finalkrimi bei ARD One.
„ Ich bin leer und sehr traurig. Diese Niederlage tut echt weh“, sagte Domagoj Duvnjak. „ Wir haben noch nie die EM gewonnen, das war unser größter Traum. So ist das Leben.“Vor 17.800 Zuschauern in Stockholm reichten seine fünf Treffer nicht zum ersehnten Triumph für die Kroaten.
Die Spanier, für die es bereits das sechste EM-Endspiel war, ließen sich jedoch weder von der hitzigen Atmosphäre auf den Rängen noch von der individuellen Klasse der Kroaten beeindrucken und blieben bis zum 6:6 auf Augenhöhe. Selbst als Kroatien in der 19. Minute beim 10:7 auf drei Tore weg zog, blieben die Iberer cool.
Mit stoischer Gelassenheit spielte der Champion von 2018 seine Angriffe erfolgreich aus. Hinten lief der zum besten EMTorwart gekürte Gonzalo Perez de Vargas zur Hochform auf. Nach einem 4:0 ging Spanien erstmals in Führung und nahm diese auch mit in die Halbzeit. Nach dem Wechsel blieb das Momentum erst einmal bei den Spaniern. Während die Kroaten schwere Beine bekamen, nutzte der deutsche Vorrundengegner jede sich bietende Chance und schuf sich beim 16:12 ein Vier-Tore-Polster.
Doch das Team von Trainerfuchs Lino Cervar, der 2003 die WM holte, war Mitte der zweiten
Halbzeit beim 15:16 wieder dran und ging sechs Minuten vor Schluss in Führung. In der Schlussphase schlugen die Spanier jedoch zurück und verteidigten mit dem 22:20 als erste Mannschaft seit Schweden 2002 erfolgreich den EMTitel. „ Sie waren heute besser“, räumte Kroatiens Rechtsaußen Zlatko Horvat ein.
Deutschland auf Platz fünf
Am Samstag hatte Vizeweltmeister Norwegen das Spiel um Platz drei und damit seine erste Medaille in der bis 1994 zurückreichenden EM-Geschichte gewonnen. Deutschland belegte Platz fünf nach einem 29:27 gegen Portugal.
Erstes Team, das seit Schweden 2002 erfolgreich EM-Titel verteidigt