Gefahr Seniorenheim
Coronavirus-Todesfälle in La Nucía, Villajoyosa und Petrer
Bangen in Isolation: Covid-19Todesfälle in La Nucía, Petrer und Villajoyosa
Längst hat das Coronavirus auch die Seniorenresidenzen der Provinz Alicante erreicht. Während in Alcoy unter tragischen Umständen 26 Bewohner einer Residencia verstorben sind (Seite 5), meldete das valencianische Gesundheitsministerium am Donnerstagmittag jeweils zwei Todesfälle in Einrichtungen in Villajoyosa und Petrer, sowie einen weiteren Toten in La Nucía. Um welche Seniorenheime es sich handelte, dazu machte die Pressestelle des Ministeriums aus Rücksicht auf die Privatsphäre der Bewohner“keine Angaben.
In La Nucías Seniorenresidenz Montebello erklärte Leiterin Isabel Cano auf Anfrage, einen Covid-19-Todesfall habe es dort nicht gegeben. Wir hatten eine Todesfall, der aber nicht auf das Coronavirus zurückzuführen war. Das haben wir so auch dem Gesundheitsministerium gemeldet“, so Cano. Allerdings bestätigte die Leiterin der Einrichtung des Johanneswerks einen akuten Coronavirus
Fall. Er liegt isoliert auf unserer Pflegestation“, sagte sie. Auch das Seniorenheim Savia in La Nucía dementierte einen Covid-19-Todesfall in seiner Einrichtung.
Residencias wie Montebello werden jetzt wie alle anderen Einrichtungen für Senioren auch von den Behörden überprüft. Wir müssen jeden Tag einen Bericht erstellen, unter anderem über Verdachtsfälle bei Bewohnern und Personal. Auf der anderen Seite bedeutet die Kontrolle aber auch, dass wir mit Material versorgt werden“, sagt Montebello-Leiterin Cano. Private Einrichtungen sind dabei sonst sich selbst überlassen.
Seit dem Notstand arbeitet in La Nucía das Personal, das nicht unbedingt vor Ort sein muss, von zu Hause aus Cano eingeschlossen. So soll die Zahl der Menschen, mit denen die Bewohner Kontakt haben, auf ein Minimum eingeschränkt werden. Auch der Speisesaal ist geschlossen. Wer nicht selbst kochen kann oder möchte, bekommt das Menü ins Apartment gebracht“, sagt die Heimleiterin. 50 Wohnungen sind derzeit belegt, dazu kommen 27 Senioren, die auf der Pflegestation versorgt werden und dort schon seit über zwei Wochen komplett isoliert sind.
Anders sieht es in den Apartments aus. Die Bewohner dürfen sich theoretisch auch noch außerhalb unserer Anlage bewegen, sofern sie sich an die Ausgangssperre halten“, sagt Cano. Die Einrichtung bietet den Bewohnern aber an, Einkäufe für sie zu erledigen oder zur Apotheke zu fahren. Wir haben allen dringend empfohlen, zu Hause zu bleiben. Zwingen können wir sie aber natürlich nicht“, so die Heimleiterin.
Dabei ist sie sich bewusst, dass die Ausgangssperre bei Senioren noch mehr aufs Gemüt drückt als bei jungen Menschen. Unsere Bewohner sind überwiegend europäische Ausländer, viele von ihnen haben außerhalb von Montebello nur wenige soziale Kontakte“, sagt Cano. Bei Bedarf können die Bewohner die Psychologin und die Sozialarbeiterin der Einrichtung telefonisch kontaktieren. Und: Dank moderner Technik halten fast alle Bewohner Kontakt zu ihrer Familie in der Heimat“, berichtet sie
Neuigkeiten per Facebook
Im benachbarten Benidorm hält die Seniorenresidenz Ciudad Patricia Angehörige per Facebook auf dem Laufenden. Freunde und Familie, macht euch keine Sorgen, uns geht es gut“, steht auf Plakaten, die Bewohner einzeln in die Kamera halten. Bislang ist die niederländische Einrichtung vom Coronavirus verschont geblieben.
In der Region Valencia sind mittlerweile 44 Bewohner von Seniorenheimen am Coronavirus gestorben, 181 sind an Covid-19 erkrankt, dazu 67 Angestellte.
„Wir können die Bewohner nicht zwingen, zu Hause zu bleiben“