Kein Weg zurück
Dagmar und Rainer Junghanns wollten Rückreise im Auto antreten – Corona-Notstand hinderte sie
Notstand verhindert Rückkehr: Norddeutsches Paar muss vorerst in Santa Pola bleiben
Eigentlich wollten Rainer Junghanns und seine Frau Dagmar längst zu Hause in Deutschland sein der europäische Ausnahmezustand angesichts der Coronavirus-Krise machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Mit dem Auto wollte das Ehepaar, das seit 30 Jahren ein kleines Häuschen in Santa Pola besitzt, auch aufgrund des CoronaNotstands zurück ins heimische Bremen fahren. Uns wurde angesichts der Situation einfach angst und bange“, sagt Rainer Junghanns.
Besser nach Hause
Normalerweise verbringt das Paar jeweils ein Vierteljahr in Santa Pola, südlich von Alicante. Unsicher fühlten sie sich generell nicht in dem Fischerort. Die Leute hier halten sich auch sehr diszipliniert an die Ausgangssperre“, so Junghanns, trotzdem fühlen wir uns sehr allein, was ist, wenn uns etwas zustößt?“Und so entschloss sich das Paar, besser nach Hause zu fahren.
Doch die Schwierigkeiten begannen schon bei der Tatsache, dass aufgrund des Notstands in Spanien aktuell nur ein Insasse pro Fahrzeug also der Fahrer gestattet ist. Und in Frankreich, wo das Paar normalerweise auf halber Strecke übernachtet, fand sich kein einziges offenes Hotel. Gut 2.000 Kilometer ohne Übernachtung kamen für uns nicht in Frage“, so der 76-Jährige. Und auch der für das
Durchqueren Frankreichs nötige Passierschein stellte die beiden vor ein Problem, wie Rainer Junghanns erklärt. Den muss man in ausgedruckter Form dabei haben, wir haben hier aber gar keinen Drucker.“In Zeiten des Coronavirus, in denen kein Locutorio mehr geöffnet hat, gestaltete sich die Suche nach einer Druckmöglichkeit schwierig. So müssen wir wohl oder übel vorerst hier bleiben“, erklären die Junghanns’.
Ihr Sohn sehe sich von Deutschland aus zwar weiter nach einer Übernachtungsmöglichkeit in Frankreich um, doch große Hoffnungen macht sich das Ehepaar vorerst nicht, wie es erklärt. Hinzu kommt, dass beide unter leichtem Bluthochdruck leiden und damit zur Risikogruppe für schwere Krankheitsverläufe einer Covid-19-Erkrankung gehören. Zudem haben die Junghanns’ nur Blutdrucktabletten für einige Monate dabei. Wir haben ja gar nicht damit gerechnet, so lange zu bleiben“, sagen sie, glauben aber, die Zeit bis zur Heimreise überbrücken zu können. Wichtig ist, dass die Situation in Spanien sich bessert, dass die Todeszahlen bald sinken“, hoffen die beiden.
„Uns wurde angesichts der Situation einfach angst und bange“