Für den schlimmsten Fall wappnen
Landesregierung kämpft gegen Pandemie – Mit Rentnern und Studenten
Sevilla – jan. Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Personen ist in Andalusien bis Redaktionsschluss am Donnerstag auf 3.406 angestiegen. Von diesen mussten 1.626 in Krankenhäuser eingeliefert werden, 134 von ihnen befinden sich auf der Intensivstation. Verstorben sind an der Viruserkrankung bislang 134 Personen. Die Provinz Málaga weist im regionalen Vergleich mit Abstand die meisten Infizierten und Toten auf, die Provinz Huelva hingegen die wenigsten.
Die andalusische Regierung arbeitet unterdessen an einem Notfallplan, um das Gesundheitswesen personell zu verstärken. Die Krankenhäuser der Region sollen für Spitzenwerte von bis zu 15.000 Infizierten gewappnet werden. Hierfür ist zum Beispiel eine Jobbörse eingerichtet worden, um pensionierte Mediziner zu vermitteln, die freiwillig in den Dienst zurückkehren. Außerdem sollen kurz vor dem Abschluss stehende Studenten rekrutiert werden. Noch fehlende klinische Ausbildungen sollen online nachgeholt werden. Falls erforderlich hat die Landesregierung auch schon autorisiert, durch das Virus leergefegte Hotels für medizinische Behandlungen umzurüsten.
Sozioökonomische Folgen
Ein zweites Augenmerk hat die andalusische Regierung auf die Abfederung der negativen Folgen der Pandemie für die regionale Wirtschaft gelegt. Die Landesregierung hat hierfür bereits eine Milliarde Euro bereitgestellt, um vor allem kleine und mittlere Betriebe sowie Selbständige zu unterstützen. Vom spanischen Staat sollen weitere 600 Millionen Euro an Hilfsgeldern nach Andalusien fließen, 300 sofort und 300 im April.
Die soziale Komponente hat die andalusische Regierung auch nicht ganz außer Acht gelassen. So sind trotz der Schließung der Bildungsstätten für Kinder aus notleidenen Familien die Schulspeisungen aufrechterhalten worden. Und die öffentlichen, dem Land unterstehenden Jugendherbergen sind in provisorische Heime für Obdachlose verwandelt worden.