Modern und zeitgemäß
Stadt sieht Umgestaltung und Erneuerung der Glorieta und der umliegenden Straßen vor
Dénia – ab. Fußgängerfreundlich und verkehrsberuhigt. So stellt sich Dénias Regierungspartei PSOE das Stadtzentrum der Kreisstadt der Marina Alta vor. Ginge es nach Bürgermeister Vicent Grimalt, wäre die Innenstadt schon längst für den Verkehr tabu. Bislang wird dieses Modell jeweils in der Hauptsaison, an Wochenenden und zu besonderen Festtagen in der Calle Marqués de Campo umgesetzt, während die Calle Mar und Calle Diana teilweise nur noch mit Einschränkungen befahren werden können.
Ein neues Projekt, das Baustadträtin Maria Josep Ripoll dieser Tage der Presse als modern und zeitgemäß vorgestellt hat und für das bei der Alicantiner Provinzverwaltung eine Teilfinanzierung beantragt wurde, ist als weiterer Vorstoß zur autofreien Innenstadt zu verstehen. Als besonders aufwendig gilt die geplante Umgestaltung der Glorieta, auch Springbrunnenplatz genannt, von der sternförmig Straßen wie etwa die Marqués de Campo, Calle Pare Pere oder Calle Cop abgehen.
Dieser kleine Platz, der 1958 geschaffen wurde, nachdem die Markthalle in ein größeres Gebäude umquartiert worden war, soll nach Auskunft von Stadträtin Ripoll erstmals seit seinem Bestehen renoviert und modernisiert werden, ohne dass er dabei seine Identität einbüßt. Soll heißen, der charakteristische rote Klinker soll erhalten bleiben, ebenso wie der Steinbelag im Innenteil der Glorieta. Entfernen lassen will die Stadt hingegen den künstlichen Rasen sowie die architektonischen Barrieren, die es etwa Rollstuhlfahrern schwer machen, den Platz zu überqueren. Begrünt werden soll die Glorieta mit Pflanzen, die im Kreis Marina Alta heimisch sind, und vor allem mit Schatten spendenden Bäumen. Ein einheitliches Stadtbild wollen die Verantwortlichen bei der Stadt durch die Erneuerung des Straßenbelags in den an die Glorieta grenzenden Calles Ramón y Cajal, Cop und Carreró Morand erwirken.
Das zweite Modernisierungsvorhaben, für das sich die Stadt ebenso wie für die Glorieta finanzielle Hilfen von der Diputación verspricht, betrifft die Calle Marqués de Campo. In Dénias Haupteinkaufsstraße soll der Straßenbelag, der laut Ripoll in den vergangenen Jahren sehr unter dem hohen Verkehrsaufkommen gelitten hat, erneuert werden. Außerdem ist die Umrüstung der 106 Straßenlaternen auf energiesparende LEDLampen geplant.
Beide Maßnahmen sind mit knapp 1,3 Millionen Euro veranschlagt. Günstigstenfalls werden sie zu 55 Prozent von der Provinzverwaltung finanziert.
Widerstand regt sich
Anwohner der Einkaufsstraße glauben, dass die Regierungspartei mit dieser Maßnahme ihr seit langem angepeiltes Ziel, den Verkehr gänzlich und zwar 365 Tage im Jahr aus der Straße zu verbannen, schon früher als erwartet umsetzen könnte. Derweil regt sich Widerstand unter Anwohnern und Geschäftsinhabern. Viele Einzelhändler sind sich einig, dass diese Maßnahme geschäftsschädigend für den gesamten Einzelhandel der Stadt und nicht nur für die Einkaufsstraße selbst wäre.
Projekt ist als weiterer Vorstoß hin zur autofreien Innenstadt zu verstehen