Ribera Salud verspricht Millionen
Bekommt Orihuelas Küstenbezirk neben Notfall- bald auch ein zweites Gesundheitszentrum?
Orihuela Costa – mar. Ribera Salud, Teil eines großen Netzwerks von Krankenhausbetreibern und im Besitz eines US-Hedgefonds, ist – im öffentlichen Auftrag
– zuständig für 180.000 Menschen im Gesundheitsbezirk Torrevieja/ Vega Baja, unter anderem auch für die Uniklinik Torrevieja. Das Unternehmen kündigt in letzter Zeit immer wieder große Investitionen an. Das hängt vor allem damit zusammen, dass der Kampf um die Verlängerung der Lizenz mit dem Gesundheitsministerium Valencia 2021 in vollem Gange ist. Kurz: PP und andere rechte Parteien wollen daran festhalten, die linken Parteien wollen wieder eine komplette öffentliche Verwaltung des Gesundheitswesens.
Investitionen gegen Lizenz
Die Ankündigungen für Investitionen von über 23 Millionen Euro in den Gesundheitsbezirk Torrevieja sind daher unter Vorbehalt zu lesen, auch, weil ein gesetzlich festgelegter Teil der Zuschüsse vom Land ohnehin investiert werden muss. Sechs Millionen Euro will Ribera Salud in einer neuen Ankündigung in ein zweites State-ofthe-Art Gesundheitszentrum im Küstenbezirk Orihuela Costa investieren. Eine Nachricht, die für viele Residente wie Musik in den Ohren klingen wird, denn die Küste ist bei der sanitären Infrastruktur bekanntlich schwer vernachlässigt. Für rund 40.000 Bewohner steht nur das Centro in Dehesa de Campoamor bereit.
Ribera Salud will genau auf die Bedürfnisse älterer Patienten abstellen, das Centro de Salud Orihuela Costa soll sich auf chronische Krankheiten, Reha sowie Sportmedizin spezialisieren und vor allem die medizinische Erstberatung von Punta Prima bis Cabo Roig vereinfachen und so das Krankenhaus entlasten. Das Projekt steht im „ strategischen Plan 2021-2026“, hängt also von der Verlängerung der Lizenz durch Valencia ab.
Valencia schüttelt den Kopf
Dort schüttelt man nur den Kopf, man wolle sich durch solche Verlockungen nicht beeinflussen lassen. Die Übernahme des Gesundheitsbezirks in öffentliche Verwaltung hieße ja nicht, dass dann nicht mehr investiert werde. Im Gegenteil: Da die öffentliche Hand nicht nach Profit streben müsse, könne man zielgerichteter investieren und auch Dienste anbieten, die wichtig seien, sich für private Betreiber aber nicht rechneten. Immerhin fest steht die Fertigstellung des seit einem Jahrzehnt als Skelett wartenden Notfallzentrums für Orihuela Costa bis Jahresende. Darin werden Polizei, Guardia Civil, Feuerwehr, Zivilschutz, Archive umd Rettungsschwimmer untergebracht. Stünde unweit davon bald noch ein universales Gesundheitszentrum, wäre es für Orihuela Costa fast zu schön, um wahr zu sein.