Nur noch mit Maske
Regionalregierung führt allgemeine Maskenpflicht ein – Behörden nehmen Nachtleben ins Visier
Valencia – sk. Die Region Valencia hat die allgemeine Maskenpflicht als Schutzmaßnahme gegen das Coronavirus eingeführt. Seit Samstag muss in allen öffentlichen Räumen draußen wie drinnen eine chirurgische oder hygienische Atemschutzmaske getragen werden, die EPI-Filtermasken möchte die Landesregierung nicht in der Öffentlichkeit sehen.
Die Verordnung gilt für alle Personen über sechs Jahren in allen drei Provinzen der Region – Castellón, Valencia und Alicante. Die valencianische Gesundheitsministerin Ana Barceló hat nur folgende Bereiche und Aktivitäten von der Maskenpflicht befreit: Strände, Schwimmbäder und Naturräume außerhalb der Dorf- und Stadtbereiche unter der Voraussetzung, dass der Mindestabstand von 1,5 Meter gewährleistet ist.
Die Atemschutzmaske muss theoretisch sogar in Restaurants und deren Außenbereichen getragen werden in den Momenten, in denen man nichts zu sich nimmt. „ Wenn wir uns an einen Tisch auf einer Terrasse setzen, heißt das nicht, dass wir uns nicht mehr schützen müssen“, meint Landesgesundheitsministerin Ana Barceló. Wobei dieser Aspekt der Verordnung nicht überall in voller Strenge umgesetzt wird. Ohne Masken sieht man immer weniger Leute in den Straßen herumlaufen, vor allem in den Städten.
Die Atemschutzmaske muss auch nicht beim Sporttreiben getragen werden. Kinder und Jugendliche sind beim Spielen oder anderen Freizeitaktivitäten ebenfalls von der Maskenpflicht befreit, falls sie sich in einer geschlossenen und stabilen Gruppe aufhalten, mit dessen Mitgliedern sie zusammenleben. Gleiches gilt für Personen, die aus gesundheitlichen Gründen wie etwa Atemwegsproblemen keine Schutzmaske tragen können. Die valencianische Landesregierung empfiehlt die Maske auch in Privaträumen, falls Personen diese aufsuchen, die nicht zum Haushalt gehören und der Mindestabstand nicht garantiert werden kann.
Valencia rechtfertigt die Verschärfung der Maskenpflicht mit der Zunahme von Infektionen mit dem Coronavirus. Covid-19 geht in der Personengruppe von 20 bis 40 Jahren um, dort hätten die Infektionen mit Sars-CoV-2 sich binnen Tagen vervierfacht. Ministerin Barceló brachte das mit dem Nachtleben in Verbindung, vor allem im Coronavirus-Hotspot Gandía, wo die Covid-19-Fälle am Samstag auf 50 zugingen und nun gen 90 gehen.
Das Gesundheitsministerium hat alle Nacht- und Vergnügungslokale in dem bei Madrilenen beliebten Urlaubsziel geschlossen. Zu ähnlichen Maßnahme hatten bereits andere Regionen gegriffen. So schloss Mallorca die Partymeilen in Palma und Magaluf, Murcia machte mehrere Lokale in der Ausgehmeile Atalayas dicht und Dénia liebäugelt auch mit der „ Aguafiestas-Maßnahme“. „ Wenn wir das Nachtleben komplett dichtmachen müssen, dann werden wir das tun. Die Unternehmer müssen wissen, dass wir keinen Moment zögern werden, falls die Maskenpflicht oder Beschränkung der Besucherzahlen nicht eingehalten wird. Es kann überall ganz schnell das Gleiche passieren wie in Gandía“, so Barceló.
Wegen der Coronavirus-Pandemie dürfen Bars und Nachtlokale ohnehin nur ein Drittel der offiziell zugelassenen Personenzahl hineinlassen, bei Restaurants bleibt die Beschränkung bei 75 Prozent. Gesundheitsministerin Ana Barceló wollte die Bevölkerung an all das erinnern, „ was wir durchmachen mussten und was das Personal in den Krankenhäusern und auf den Intensivstationen leisten musste. Uns steht noch ein langer Weg bis zu einem Impfstoff bevor. Ich appelliere an das Verantwortungsgefühl eines jeden einzelnen“.
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