Corona überstehen
Wie Lokalbetreiber in der Calle Loreto die Coronavirus-Krise meistern
Nicht aufgeben: Dénias Restaurants leiden stark unter den Einbußen durch Covid-19
Dénia – ab. Menschentrauben, die sich durch die Straße schieben und Terrassen, die unter den Besuchermengen aus allen Nähten zu platzen drohen. Das ist normalerweise das Bild, das sich einem vor allem im Hochsommer in Dénias Calle Loreto bietet. Mit über 20 Lokalen ist sie eine der Top-Ausgehmeilen der Küstenstadt. Vor allem abends.
Normalerweise. Diesen Sommer ist alles etwas anders. Da es sich um eine sehr enge Gasse handelt, können sich nicht alle Lokale wie gewohnt auf ihrer Terrasse ausbreiten. Um die vorgeschriebenen Sicherheitsabstände einhalten zu können, hat die Stadt mit den Lokalbetreibern ein Abkommen getroffen. Dort wo sich zwei Restaurants links und rechts der Straße auf genau der gleichen Höhe befinden, ist jeweils nur einem erlaubt zu öffnen.
Betroffen davon ist etwa Rafa Ayala, Inhaber des Restaurants Ca Cotet. „ Wir haben das Pech, dass sich direkt gegenüber von uns ein anderes Lokal befindet“, sagt er. „ Da, wo zwei Lokale aufeinander treffen, können wir jetzt durch Corona nur im Wechsel alle zwei Tage öffnen. Restaurantbesitzer, die kein direktes Gegenüber haben, sind von der Maßnahme nicht betroffen.“
Er habe dieses Jahr wie viele andere auch hohe Einnahmeausfälle, bestätigt der Wirt. „ Uns sind bereits zu den Fallas, die wegen Corona ins Wasser gefallen sind, beachtliche Einnahmen weggebrochen“, berichtet der aus dem andalusischen Jaén stammende Spanier.
„ Dass wir von März bis Juni gezwungenermaßen schließen mussten, war bitter. Staatliche Hilfen Fehlanzeige.“Er hält kurz inne, bevor er fortfährt: „ Wir hatten die Hoffnung, die Ausfälle im Sommer kompensieren zu können, aber da hat uns Corona erneut einen Strich durch die Rechnung gemacht.“
Einnahmen stark gesunken
Sein Umsatz sei verglichen mit dem selben Zeitraum des vergangenen Jahres um etwa 40 Prozent eingebrochen. „ Wir sind ein Familienunternehmen, von dem fünf Personen abhängen“, erzählt der Lokalbetreiber. „ Unser Lokal ist klein. Im Innenraum haben nicht mehr als 20 bis 25 Personen Platz. Deshalb bin ich ganz besonders darauf angewiesen, dass ich die
Terrasse, die auch nicht sehr groß ist, besetzen kann. Wegen der Sicherheitsvorschriften dürfen da zur Zeit nur acht bis zehn Personen sitzen. Und das wegen der Wahrung des Mindestabstandes auch nur jeden zweiten Tag. Da kann sich jeder selbst ausrechnen, wie es um unsere Einnahmen bestellt ist.“Normalerweise habe er immer eine Wochenend-Hilfskraft. „ Die musste ich wegen der schlechten Situation in Kurzarbeit schicken.“
Dennoch liegt es Ayala fern, zu klagen. „ Wir müssen uns jetzt alle zusammenreißen und unseren Beitrag zu dieser Pandemie leisten. Jammern hilft uns da jetzt auch nicht weiter. Ich will nur hoffen, dass dieser Corona-Alptraum bald ein Ende hat und wir wieder zur Normalität zurückkehren.“