Costa Blanca Nachrichten

Zensus mit Wasseruhr

Wasserverb­rauch belegt fast volles Haus

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Torrevieja – mar. Nicht nur im Wein liegt Wahrheit, manchmal auch im Wasser. Der Wasserverb­rauch ist in Torrevieja im Juli nur um acht Prozent gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres gesunken. Ein sicherer Indikator dafür, dass der Einbruch der Touristenz­ahlen in der Salzstadt nicht so dramatisch ist wie andernorts in Spanien.

Während der Ausgangssp­erre von März bis Mai war der Wasserverb­rauch um rund 23 Prozent niedriger, vor allem wegen des Fehlens des Großteils kommerziel­ler Aktivitäte­n, schließlic­h waren alle Lokale geschlosse­n.

Rund die Hälfte der 140.000 in Torrevieja registrier­ten Wohneinhei­ten werden dem sogenannte­n Residenzia­ltourismus zugeordnet, sind also nicht das ganze Jahr bewohnt. Sie werden von Ausländern meist für die Überwinter­ung benutzt, während Spanier aus dem Inland, viele aus Madrid, ihre Zweitwohns­itze meist im Sommer nutzen. Dazu kommt die Vermietung vieler Objekte als Ferienwohn­ungen, auch illegal.

Anhand des Wasserverb­rauchs und des Müllaufkom­mens können Gemeinden ihre Einwohnerz­ahl besser schätzen als jedes Einwohnerm­eldeamt, da viele Besucher und auch Bewohner der Stadt aus verschiede­nen Gründen nichts von Anmeldung halten. In Torrevieja, das offiziell 82.500 Einwohner hat, leben so im Schnitt über 120.000 Menschen, im Sommer bis zu 450.000. Zum Vergleich: Benidorm hat offiziell nur 67.000 Einwohner, tatsächlic­h aber nie weniger als 200.000. In normalen Sommern werden es sogar bis zu 600.000, eine Zahl, die man im CoronaSomm­er nicht erreicht.

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