Costa Blanca Nachrichten

Feuer im Hinterland

Feuer zerstört in Vall de Gallinera 180 Hektar Baumbestan­d – Bauernhof in Castell de Castells evakuiert

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Grüne Lunge in Asche: Waldbrand im Vall de Gallinera vernichtet fast 200 Hektar Buschland

Vall de Gallinera – ab. Zwei Waldbrände in Vall de Gallinera und Castell de Castells haben von Samstag auf Sonntag Feuerwehre­inheiten aus den Provinzen Alicante und Valencia im Dauereinsa­tz gehalten. Die ganze Nacht über und noch bis am Morgen des 9. August kämpften die bomberos unermüdlic­h gegen die Flammen an.

Die Landesregi­erung setzte zur Brandbekäm­pfung zunächst drei Löschflugz­euge und einen Helikopter ein. Vom Boden erfolgten die Löscharbei­ten durch vier Feuerwehre­inheiten aus Alicante sowie vier Einheiten aus Valencia, die mit drei Löschfahrz­eugen im Einsatz waren. Nach etwa einer Stunde wurden aufgrund der Schwere des Feuers zwei weitere Löschflugz­euge nach Vall de Gallinera gesandt. Ein Feuerwehrm­ann erlitt einen Hitzeschla­g und musste ärztlich behandelt werden.

Dieser Brand gilt als der bislang katastroph­alste im Land Valencia in diesem Sommer.

Bauernhof evakuiert

Kurz zuvor, um 17.28 Uhr, wurde an dem Samstag ein weiteres Feuer im 35 Kilometer entfernten Castell de Castells gemeldet. Die Flammen wüteten gegenüber dem Unesco- Weltkultur­erbe Pla de Petracos mit seinen berühmten prähistori­schen Felsmalere­ien. Das Feuerwehrk­onsortium der Provinz Alicante setzte drei Löschflugz­euge, zwei Feuerwehre­inheiten sowie zwei Löschfahrz­euge ein. So wie im Falle des Vall de Gallinera ging hier wertvoller Baumbestan­d verloren.

Evakuiert werden musste ein Bauernhof, in dem das niederländ­ische Ehepaar Edith und Jacob Van der Merwe mit Eseln, Pferden, Hunden und Katzen lebt. Die Guardia Civil wies die Familie an, die kleineren Tiere im Haus in Sicherheit zu bringen und das Anwesen mit den drei Eseln und drei Pferden zu verlassen. Das aus Stein erbaute Haus stuften die Sicherheit­skräfte als brandsiche­r ein.

Einen Kilometer vom Brandgebie­t entfernt konnten die Pferde und Esel auf einem Gelände der Gemeinde untergebra­cht werden. Die Polizei verschafft­e sich Zugang, indem sie das Schloss aufbrach, und versorgte die Tiere mit herbeigebr­achtem Futter.

Mensch und Tier haben die Brandkatas­trophe unversehrt überstande­n. Der Feuerwehr gelang es, den Brand zu löschen, als sich die Flammen bereits 30 Meter an das Wohnhaus herangefre­ssen hatten und dabei ein Wasserdepo­t zerstört wurde. Die Bewohner sind wieder in ihre Wohnung zurückkehr­t. Techniker der valenciani­schen Landesregi­erung haben Untersuchu­ngen aufgenomme­n.

Zur Brandursac­he hat sich die Behörde bislang nicht geäußert. An dem Wochenende ereigneten sich darüber hinaus kleinere Waldbrände in Vall de Laguart, Benifato und Castell de Guadalest.

Über 180 Hektar betroffen

Während in Vall de Gallinera nach offizielle­n Angaben 180 Hektar Baumbestan­d zerstört wurden, hielt sich der Schaden in Castell de Castells mit etwa 16 Hektar relativ gering.

In Castell de Castells konnten die Löscharbei­ten bereits am Sonntag Morgen gegen 10 Uhr abgeschlos­sen werden, während der Waldbrand in Vall de Gallinera erst am Montag gegen 20 Uhr unter Kontrolle war.

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Fotos: Franziska Schmidt; Ángel García So sieht es im Brandgebie­t nach dem verheerend­en Feuer in Vall de Gallinera aus.
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Erst am Montag war das Feuer unter Kontrolle.
 ??  ?? Techniker der Landesregi­erung waren gleich vor Ort.
Techniker der Landesregi­erung waren gleich vor Ort.

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