Sprechen wie ein Spanier
Mit der richtigen Aussprache kann man nicht nur bei den Einheimischen punkten – Die wichtigsten Regeln im Spanischen
„ Mallorca“oder „ Majorca“, „ Lloret de mar“oder „ Joret de mar“? Wie werden die berühmte Baleareninsel und der bekannte Partyort in Katalonien richtig ausgesprochen? Wohl kaum einer kann nach 30 Tagen schon fehlerfrei und fließend Spanisch sprechen, wie es so manches Kompakt-Lehrbuch verspricht. Trotzdem bringen einige Worte und Wendungen einen oft schon ans Ziel – nicht nur, wenn man einen Weg sucht. Dafür muss jedoch die Aussprache stimmen.
Das Gute zuerst: Im Spanischen werden im Gegensatz zum Französischen Wörter weitgehend so gesprochen, wie sie auch geschrieben werden. Allerdings darf man bei der Aussprache einiger Buchstabenkombinationen nicht vom Deutschen ausgehen, sondern muss ein paar spezifische Grundregeln beachten, die im Folgenden anhand von Beispielen erläutert werden. Die Aussprache-Hilfen auf Deutsch sind keineswegs präzise, sondern sollen nur eine ungefähre Vorstellung von der Aussprache geben.
Kein Zusammenziehen
Wörter so auszusprechen wie sie auch geschrieben werden, bedeutet unter anderem, dass beim Sprechen keine Buchstaben miteinander verschmelzen. Bien (gut) zum Beispiel wird einfach „ bi-en“gesprochen. Auch wenn Sie noch kein Spanisch sprechen, kennen Sie das aus Wörtern wie siesta (Siesta, sprich „ siesta“).
Ausnahmen von dieser Regel sind spanische Wörter mit „ gue“und „ gui“. Erstere werden an der entsprechenden Stelle „ ge“, Letztere „ gi“artikuliert. Die spanische albergue (Herberge) wird also „ alberge“gesprochen, guisante (Erbse) „ gisante“.
Sowohl in den Buchstabenkombinationen „ gue“und „ gui“ wie auch bei „ que“und „ qui“– wobei „ qu“vor „ e“und „ i“wie das deutsche „ k“klingt, queso (Käse) also „ keso“gesprochen wird – wird das „ u“also nicht gesprochen. Soll das „ u“in einzelnen Wörtern trotzdem erklingen, wird dies durch ein sogenanntes Trema (zwei Punkte über dem „ u“) gekennzeichnet. Diese spanische Diärese ist nicht zu verwechseln mit dem „ ü“im Deutschen, denn sie wird immer explizit als „ u“ausgesprochen. Der spanische pingüino (sprich „ pinguino“) heißt also fast genauso wie der deutsche Pinguin.
Nicht nur wenn ein „ u“folgt, wird das spanische „ g“wie das deutsche ausgesprochen, sondern auch vor „ a“und „ o“sowie auch vor allen Konsonanten. Die Wörter gustar (gefallen), gordo (dick) und grande (groß) werden also genauso gesprochen wie sie geschrieben werden. Folgt dem „ g“aber ein „ e“oder ein „ i“, so wird es wie das „ ch“im deutschen Wort „ acht“artikuliert. Inteligente (intelligent) wird also „ intelichente“ausgesprochen. Für den Fall, dass das spanische „ g“, obwohl „ e“oder „ i“folgen, wie das deutsche „ g“ausgesprochen werden soll, setzt man ein „ u“zwischen die beiden Buchstaben. Letzteres wird allerdings – wie einleitend bereits erwähnt – nicht ausgesprochen. Eine Person mit dem Namen Miguel wird also Migel gerufen.
Vorsicht ist auch beim Buchstaben „ c“geboten. Denn je nachdem, in welcher lautlichen Umgebung er vorkommt, wird er wie „ k“oder hierzulande wie das englische „ th“ausgesprochen. Ersteres ist der Fall, wenn „ a“, „ u“oder „ o“beziehungsweise Konsonanten (außer „ h“) folgen. Beispiel: casa