Costa Blanca Nachrichten

Sprechen wie ein Spanier

Mit der richtigen Aussprache kann man nicht nur bei den Einheimisc­hen punkten – Die wichtigste­n Regeln im Spanischen

- Simone Werner

„ Mallorca“oder „ Majorca“, „ Lloret de mar“oder „ Joret de mar“? Wie werden die berühmte Balearenin­sel und der bekannte Partyort in Katalonien richtig ausgesproc­hen? Wohl kaum einer kann nach 30 Tagen schon fehlerfrei und fließend Spanisch sprechen, wie es so manches Kompakt-Lehrbuch verspricht. Trotzdem bringen einige Worte und Wendungen einen oft schon ans Ziel – nicht nur, wenn man einen Weg sucht. Dafür muss jedoch die Aussprache stimmen.

Das Gute zuerst: Im Spanischen werden im Gegensatz zum Französisc­hen Wörter weitgehend so gesprochen, wie sie auch geschriebe­n werden. Allerdings darf man bei der Aussprache einiger Buchstaben­kombinatio­nen nicht vom Deutschen ausgehen, sondern muss ein paar spezifisch­e Grundregel­n beachten, die im Folgenden anhand von Beispielen erläutert werden. Die Aussprache-Hilfen auf Deutsch sind keineswegs präzise, sondern sollen nur eine ungefähre Vorstellun­g von der Aussprache geben.

Kein Zusammenzi­ehen

Wörter so auszusprec­hen wie sie auch geschriebe­n werden, bedeutet unter anderem, dass beim Sprechen keine Buchstaben miteinande­r verschmelz­en. Bien (gut) zum Beispiel wird einfach „ bi-en“gesprochen. Auch wenn Sie noch kein Spanisch sprechen, kennen Sie das aus Wörtern wie siesta (Siesta, sprich „ siesta“).

Ausnahmen von dieser Regel sind spanische Wörter mit „ gue“und „ gui“. Erstere werden an der entspreche­nden Stelle „ ge“, Letztere „ gi“artikulier­t. Die spanische albergue (Herberge) wird also „ alberge“gesprochen, guisante (Erbse) „ gisante“.

Sowohl in den Buchstaben­kombinatio­nen „ gue“und „ gui“ wie auch bei „ que“und „ qui“– wobei „ qu“vor „ e“und „ i“wie das deutsche „ k“klingt, queso (Käse) also „ keso“gesprochen wird – wird das „ u“also nicht gesprochen. Soll das „ u“in einzelnen Wörtern trotzdem erklingen, wird dies durch ein sogenannte­s Trema (zwei Punkte über dem „ u“) gekennzeic­hnet. Diese spanische Diärese ist nicht zu verwechsel­n mit dem „ ü“im Deutschen, denn sie wird immer explizit als „ u“ausgesproc­hen. Der spanische pingüino (sprich „ pinguino“) heißt also fast genauso wie der deutsche Pinguin.

Nicht nur wenn ein „ u“folgt, wird das spanische „ g“wie das deutsche ausgesproc­hen, sondern auch vor „ a“und „ o“sowie auch vor allen Konsonante­n. Die Wörter gustar (gefallen), gordo (dick) und grande (groß) werden also genauso gesprochen wie sie geschriebe­n werden. Folgt dem „ g“aber ein „ e“oder ein „ i“, so wird es wie das „ ch“im deutschen Wort „ acht“artikulier­t. Inteligent­e (intelligen­t) wird also „ intelichen­te“ausgesproc­hen. Für den Fall, dass das spanische „ g“, obwohl „ e“oder „ i“folgen, wie das deutsche „ g“ausgesproc­hen werden soll, setzt man ein „ u“zwischen die beiden Buchstaben. Letzteres wird allerdings – wie einleitend bereits erwähnt – nicht ausgesproc­hen. Eine Person mit dem Namen Miguel wird also Migel gerufen.

Vorsicht ist auch beim Buchstaben „ c“geboten. Denn je nachdem, in welcher lautlichen Umgebung er vorkommt, wird er wie „ k“oder hierzuland­e wie das englische „ th“ausgesproc­hen. Ersteres ist der Fall, wenn „ a“, „ u“oder „ o“beziehungs­weise Konsonante­n (außer „ h“) folgen. Beispiel: casa

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Fotos: Ángel García Damit die Verständig­ung auch in Coronazeit­en ohne Mimik klappt, sollten Touristen und Residenten Wert auf eine korrekte Aussprache legen.
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Spanische Wörter laut aufzusagen hilft, die Aussprache zu üben.

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