Einfach treiben lassen
Gerade wenn uns der Sommer mit seinen heißen Temperaturen wieder fest im Griff hat, haben wir oft keine Lust, beim Sport noch mehr ins Schwitzen zu kommen. Es ist wichtig, auf die Signale des Körpers zu hören, doch sollten wir nicht gänzlich auf das Training verzichten, sondern es den Gegebenheiten anpassen.
So fällt es unserem Organismus in der passenden Umgebung leichter, die Körpertemperatur zu regulieren. Da empfiehlt sich das klimatisierte Fitnessstudio oder das kühle Nass – also Schwimmbecken oder Meer.
Im Fitnessstudio bieten sich Aktivitäten an, die uns das Gefühl geben, dass wir eigentlich gar nicht trainieren, weil sie uns Spaß machen, wie etwa Fitnesstanz, DrumBeats – dem Trommeln auf Bällen – oder Stretch&Flow, einer Kombination aus Yoga, Tai Chi, Pilates und Stretching.
Entscheiden wir uns für Sport im Wasser, sollten wir das Training genauso wie an Land abwechslungsreich gestalten. Beim Schwimmen lohnt es sich, auf gelenkschonende Bewegungen, wie Kraul- und Rückenschwimmen zu setzen. Brustschwimmen sollten wir hingegen vermeiden, da das unseren Kniegelenken und dem Nacken – vor allem wenn wir den Kopf nicht unter Wasser tauchen – so gar nicht gefällt.
Eine effektive und auch frisurschonende Art sich im Wasser fortzubewegen, ist das Aquajogging. Mit einem Gürtel oder einer Aquanudel als Schwimmhilfe können wir in aufrechter Körperhaltung im tiefen Wasser die Beine so wie beim Laufen bewegen. Wir arbeiten gegen den Widerstand des Wassers an, und kräftigen so nicht nur Herz und Lunge, sondern auch unsere Muskeln. Dehnübungen runden das Übungsprogramm im Wasser ab.
Und wer noch etwas entspannen möchte, lässt sich zum Abschluss mit einer oder zwei Aquanudeln unter dem Kopf und den Beinen einfach treiben.
Rheuma ist nicht gleich Rheuma. „ Der Begriff umfasst sehr viele unterschiedliche Erkrankungen und bedeutet eigentlich Schmerzen im Bewegungsapparat“, sagt der Internist und Rheumatologe Prof. Stefan Schewe. Ganz grob lasse sich zwischen entzündlichen und nicht entzündlichen Erkrankungen unterscheiden. Dazu kommen Schmerzempfindungsstörungen, das Fibromyalgiesyndrom zum Beispiel. Die genauen Ursachen dieser Erkrankung sind nicht bekannt. Die Patienten klagten über wechselnde Schmerzen, schildert Schewe. Meist würden sie mit Antidepressiva und Psychotherapie behandelt.
Wer von Rheuma spricht, meint oft die rheumatoide Arthritis: Dann sind die Gelenke entzündet. „ Meist fängt es in den Fingern oder Zehen an“, sagt der Internist Edmund Edelmann aus Bad Aibling (Bayern). Im weiteren Verlauf könnten jedoch sämtliche Gelenke betroffen sein. „ Durch die Entzündung kann ein Gelenk zerstört werden, wenn nichts unternommen wird“, warnt Stefan Schewe, der auch als medizinischer Berater für die Deutsche Rheuma-Liga tätig ist.
Quälende Nächte
Laut Prof. Hanns-Martin Lorenz, Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, können Entzündungen bei vielen rheumatischen Erkrankungen nicht nur in den Gelenken, sondern an den verschiedensten Stellen auftreten – von Gefäßen über Haut, Augen, Gehirn, Darm bis hin zur Muskulatur. Und Haarverlust könne ebenfalls Teilsymptom der Erkrankung sein.
Patienten mit rheumatoider Arthritis haben nachts oft Schmerzen. „ Wenn man morgens aufwacht, ist man ganz verklebt und steif“, sagt Lorenz. Durch Bewegung würde es im Laufe des Tages wieder besser. Doch Erschöpfung und Müdigkeit gehören zum Krankheitsbild dazu.
Im Unterschied zur rheumatischen Arthritis ist die Arthrose nicht entzündlich. Hier sind die Gelenke abgenutzt. „ Die Patienten haben nachts keine Schmerzen, aber beim Aufstehen oder nach einer langen Autofahrt“, erläutert Schewe. Morgens gehe es ihnen gut, zum Abend hin schlechter, ergänzt Hanns-Martin Lorenz. Was hier hilft: Muskeln trainieren, um die Gelenke zu entlasten.
Zudem gibt es medikamentöse Behandlungsansätze und je nach Schwere der Arthrose auch verschiedene Operationsmöglichkeiten.
Sowohl bei Arthrose als auch bei rheumatoider Arthritis können Schübe auftreten. Arthrose-Patienten hätten häufig Probleme bei nass-kaltem Wetter und merkten Wetterumschwünge deutlich, so Lorenz. In diesem Fall helfe Wärme – beispielsweise, in dem man die Hände in warmes Wasser hält. Die Arthritis ist wetterunabhängig – hier hilft dem Experten zufolge eher Kälte, da sich die Gelenke warm anfühlten.