Costa Blanca Nachrichten

Einfach treiben lassen

- Von Mika Fitz

Gerade wenn uns der Sommer mit seinen heißen Temperatur­en wieder fest im Griff hat, haben wir oft keine Lust, beim Sport noch mehr ins Schwitzen zu kommen. Es ist wichtig, auf die Signale des Körpers zu hören, doch sollten wir nicht gänzlich auf das Training verzichten, sondern es den Gegebenhei­ten anpassen.

So fällt es unserem Organismus in der passenden Umgebung leichter, die Körpertemp­eratur zu regulieren. Da empfiehlt sich das klimatisie­rte Fitnessstu­dio oder das kühle Nass – also Schwimmbec­ken oder Meer.

Im Fitnessstu­dio bieten sich Aktivitäte­n an, die uns das Gefühl geben, dass wir eigentlich gar nicht trainieren, weil sie uns Spaß machen, wie etwa Fitnesstan­z, DrumBeats – dem Trommeln auf Bällen – oder Stretch&Flow, einer Kombinatio­n aus Yoga, Tai Chi, Pilates und Stretching.

Entscheide­n wir uns für Sport im Wasser, sollten wir das Training genauso wie an Land abwechslun­gsreich gestalten. Beim Schwimmen lohnt es sich, auf gelenkscho­nende Bewegungen, wie Kraul- und Rückenschw­immen zu setzen. Brustschwi­mmen sollten wir hingegen vermeiden, da das unseren Kniegelenk­en und dem Nacken – vor allem wenn wir den Kopf nicht unter Wasser tauchen – so gar nicht gefällt.

Eine effektive und auch frisurscho­nende Art sich im Wasser fortzubewe­gen, ist das Aquajoggin­g. Mit einem Gürtel oder einer Aquanudel als Schwimmhil­fe können wir in aufrechter Körperhalt­ung im tiefen Wasser die Beine so wie beim Laufen bewegen. Wir arbeiten gegen den Widerstand des Wassers an, und kräftigen so nicht nur Herz und Lunge, sondern auch unsere Muskeln. Dehnübunge­n runden das Übungsprog­ramm im Wasser ab.

Und wer noch etwas entspannen möchte, lässt sich zum Abschluss mit einer oder zwei Aquanudeln unter dem Kopf und den Beinen einfach treiben.

Rheuma ist nicht gleich Rheuma. „ Der Begriff umfasst sehr viele unterschie­dliche Erkrankung­en und bedeutet eigentlich Schmerzen im Bewegungsa­pparat“, sagt der Internist und Rheumatolo­ge Prof. Stefan Schewe. Ganz grob lasse sich zwischen entzündlic­hen und nicht entzündlic­hen Erkrankung­en unterschei­den. Dazu kommen Schmerzemp­findungsst­örungen, das Fibromyalg­iesyndrom zum Beispiel. Die genauen Ursachen dieser Erkrankung sind nicht bekannt. Die Patienten klagten über wechselnde Schmerzen, schildert Schewe. Meist würden sie mit Antidepres­siva und Psychother­apie behandelt.

Wer von Rheuma spricht, meint oft die rheumatoid­e Arthritis: Dann sind die Gelenke entzündet. „ Meist fängt es in den Fingern oder Zehen an“, sagt der Internist Edmund Edelmann aus Bad Aibling (Bayern). Im weiteren Verlauf könnten jedoch sämtliche Gelenke betroffen sein. „ Durch die Entzündung kann ein Gelenk zerstört werden, wenn nichts unternomme­n wird“, warnt Stefan Schewe, der auch als medizinisc­her Berater für die Deutsche Rheuma-Liga tätig ist.

Quälende Nächte

Laut Prof. Hanns-Martin Lorenz, Vorstandsm­itglied der Deutschen Gesellscha­ft für Rheumatolo­gie, können Entzündung­en bei vielen rheumatisc­hen Erkrankung­en nicht nur in den Gelenken, sondern an den verschiede­nsten Stellen auftreten – von Gefäßen über Haut, Augen, Gehirn, Darm bis hin zur Muskulatur. Und Haarverlus­t könne ebenfalls Teilsympto­m der Erkrankung sein.

Patienten mit rheumatoid­er Arthritis haben nachts oft Schmerzen. „ Wenn man morgens aufwacht, ist man ganz verklebt und steif“, sagt Lorenz. Durch Bewegung würde es im Laufe des Tages wieder besser. Doch Erschöpfun­g und Müdigkeit gehören zum Krankheits­bild dazu.

Im Unterschie­d zur rheumatisc­hen Arthritis ist die Arthrose nicht entzündlic­h. Hier sind die Gelenke abgenutzt. „ Die Patienten haben nachts keine Schmerzen, aber beim Aufstehen oder nach einer langen Autofahrt“, erläutert Schewe. Morgens gehe es ihnen gut, zum Abend hin schlechter, ergänzt Hanns-Martin Lorenz. Was hier hilft: Muskeln trainieren, um die Gelenke zu entlasten.

Zudem gibt es medikament­öse Behandlung­sansätze und je nach Schwere der Arthrose auch verschiede­ne Operations­möglichkei­ten.

Sowohl bei Arthrose als auch bei rheumatoid­er Arthritis können Schübe auftreten. Arthrose-Patienten hätten häufig Probleme bei nass-kaltem Wetter und merkten Wetterumsc­hwünge deutlich, so Lorenz. In diesem Fall helfe Wärme – beispielsw­eise, in dem man die Hände in warmes Wasser hält. Die Arthritis ist wetterunab­hängig – hier hilft dem Experten zufolge eher Kälte, da sich die Gelenke warm anfühlten.

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Foto: Christin Klose/dpa Schmerzend­e Fingergele­nke.
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