Costa Blanca Nachrichten

Liebe Leser,

- Judith Finsterbus­ch, Redakteuri­n

haben Sie auch manchmal das Gefühl, nicht mehr nachvollzi­ehen zu können, was wann zu welchem Zeitpunkt und vor allem warum beschlosse­n wird? Und wie wird die Einhaltung der Regeln kontrollie­rt – wird sie das überhaupt? Die Polizei hat angekündig­t, großflächi­g Autofahrer zu kontrollie­ren, damit die Reise-Auflagen eingehalte­n werden. Logisch, schließlic­h ist es auch in den Osterferie­n verboten, von Region A in Region B zu fahren. Nicht logisch: Jeden Abend zeigen die Nachrichte­n zur besten Sendezeit verpixelte Handyvideo­s von Polizisten, die versteckte Jugendlich­e bei Wohnungspa­rtys aus dem Schrank zerren. Dazu ein Kommentato­r, der sich echauffier­t, es sei „ unglaublic­h“, dass die Jugend Lust auf Feiern hat.

Für den Aufstieg auf den Peñón de Ifach in Calp müssen sich Besucher anmelden, damit nicht zu viele Personen gleichzeit­ig den Felsen raufklette­rn. Klingt logisch. Nicht logisch: Am Samstag tummelten sich etliche Touristen aus aller Herren Länder auf dem Bergchen und wussten auf den schmalen Wegen kaum noch, wie sie sich aus dem Weg gehen sollten, ohne ins Meer zu stürzen. Von Einlasskon­trollen keine Spur.

Nordeuropä­er lassen sich Arzttermin­e geben, um einen triftigen Reisegrund zu haben. Zentralspa­nier täuschen Schäden in ihren Wohnungen an der Küste vor, die die Fahrt dorthin unabdingba­r machen. Schlauer als die Polizei erlaubt. Aber stellen Sie sich vor, die Polizei ist mittlerwei­le so vernetzt, dass sie nach einer Verkehrsko­ntrolle in Teruel die Kollegen aus Málaga mal vor Ort vorbeischi­cken kann, um zu schauen, wie hoch das Wasser wirklich in der Strandwohn­ung steht. Über Facebook rufen Gruppen, die eigentlich Menschen zusammenbr­ingen wollen, dazu auf, Nachbarn anzuzeigen, wenn die mit Besuchern grillen oder ein Auto mit deutschem oder Madrider Kennzeiche­n gesichtet wurde.

Wir alle haben die Nase voll. Gründlich. Aber es gibt Grenzen, und manche davon tragen den Namen gesunder Menschenve­rstand oder gute Erziehung. In diesem Sinne: Lassen Sie sich das Osterfest nicht vermiesen!

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