Auf Massen gesetzt: Urlauber aus 2019 halten Calp selbst im Winter für zu voll
Studie mit Denkanstoß: Vor Corona wurde Peñón-Stadt sogar im Winter als überlaufen wahrgenommen
Calp – at. Gerade erst war Calp bei einer Online-Abstimmung des Portals „ European Best Destinations“auf Platz 17 der beliebtesten Reiseziele Europas 2021 gelandet (CBN berichtete), da kommt schon ein kleiner Dämpfer. So sahen bei einer vom Tourismus-Amt in Auftrag gegebenen, unter ausländischen Winterurlaubern durchgeführten Umfrage, deren Ergebnisse jetzt in dem Online-Portal „ La Marina Plaza“veröffentlicht wurden, 55 Prozent der Teilnehmer den Costa-Blanca-Ort als überlaufen an. Die Daten wirken allerdings wie Hohn und Spott, blickt man auf das heute oft so leere Calp. Wer hätte auch 2019, als die Umfrage durchgeführt wurde, ahnen können, dass schon kurze Zeit später nichts mehr so sein würde, wie es einmal war?
Auf Masse setzen?
16,5 Prozent der Befragten, darunter in erster Linie Briten, Franzosen und Belgier, waren damals „ sehr einverstanden“mit dem Eindruck eines überfüllten Calps, 38,5 Prozent waren „ ziemlich einverstanden“, 15,8 Prozent sahen Calp als „ wenig“überlaufen, 3,2 Prozent als „ überhaupt nicht“.
Die Umfrage war von dem Beratungsunternehmen Investrategia in einem relativ kleinen Rahmen, mit 500 Personen, durchgeführt worden. Trotzdem gibt sie einen Eindruck wieder, der in Calp seit jeher für Diskussionsstoff sorgt: Ist die massive Bebauungspolitik der letzten Jahrzehnte wirklich der richtige Weg für den Ort?
Kennzeichnend ist, dass Winter-Touristen befragt wurden, die Calp also zu einer Jahreszeit besuchen, in der auch vor Corona wesentlich weniger los war als im Sommer. Zum Vergleich: Bei einer ähnlichen Studie im Sommer 2016 bezeichneten 64 Prozent der Befragten Calp als überfüllt. Noch eindeutiger fiel das Ergebnis laut „ La Marina Plaza“bei ausländischen Residenten aus, die das ganze Jahr über in Calp leben: Hier waren es 80 Prozent, die den Ort als überlaufen wahrnehmen – Ergebnisse, die sich seit Corona vermutlich ins Gegenteil verkehrt haben.