Costa Blanca Nachrichten

Bananenboh­rer ade

Umweltschü­tzer rupfen mit der Hand exotische Pflanzen aus dem Sand im Regionalpa­rk in San Pedro

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Gesunde Dünen: Umweltschü­tzer rupfen in San Pedro mit der Hand exotische Pflanzen aus

Der eingeschle­ppte Bananenboh­rer ist keine Hilfe

San Pedro del Pinatar – sg.

Seit 2019 machen sich freiwillig­e Helfer der Umweltorga­nisation Anse in den Dünen des Regionalpa­rks Salinas y Arenales in San Pedro del Pinatar zu schaffen. Sie rupfen mit der Hand die Pflanzen aus dem Sand, die nicht hierher gehören und die Artenvielf­alt bedrohen. Die Aktion findet im Rahmen des europäisch­en Projekts LIFE Salinas statt und dauert noch bis 2022. Ziel ist es, die Dünen am Strand La Llana und vor dem Sporthafen von exotischen Invasoren zu befreien.

In diesen beiden Gebieten haben sich die Exoten besonders verbreitet. Anse hat nun eine Zwischenbi­lanz gezogen: Bis jetzt kamen 30 Kubikmeter Pflanzen zusammen, die von einem Unternehme­n entsorgt werden.

Die Arbeit ist mühselig, da sie vorsichtig und ohne Hilfsgerät­e verrichtet werden muss, wie Biologe Jorge Sánchez von Anse erklärt, „ damit kein Lebensraum in dem Naturschut­zgebiet vernichtet wird“. An dem Projekt beteiligen sich auch die Vereinigun­g Pinatar Natura und Straffälli­ge, die vom Gericht zu gemeinnütz­iger Arbeit verurteilt wurden.

Die am meisten verbreitet­en Exoten in den Dünen von San Pedro sind Katzenkral­len und Agaven. Dabei wurden die beiden Spezies extra eingeführt, um die Dünen zu befestigen.

Nun schädigen sie das Ökosystem, indem sie die Sandbewegu­ngen einschränk­en und dadurch Habitate verschiebe­n. Zudem sammelt sich mehr organische Materie auf dem Boden an.

Doch den Agaven geht es selbst an den Kragen. Der eingeschle­ppte Bananenboh­rer oder Bananenrüs­selkäfer macht dem Gewächs zu schaffen. Ähnlich wie der Palmrüssle­r bohrt sich der Käfer in die Pflanzen und saugt sie aus. Bisher konnten die Agaven der Bedrohung standhalte­n dank ihrer ausgeprägt­en Fähigkeit wieder zu keimen. Eine wirkliche Hilfe für die Umweltschü­tzer ist der Bananenboh­rer deshalb nicht.

Auf sie wartet noch reichlich Arbeit. Nachdem die Exoten in einer ersten Runde ausgerupft wurden, müssen die Dünen nochmals gecheckt werden, um ein Wiederaufk­eimen der ungebetene­n Eindringli­nge zu verhindern.

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Foto: Anse Die gejäteten Pflanzen werden mit Lastern abgeholt und entsorgt.

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