Costa Blanca Nachrichten

Auf Tuchfühlun­g mit dem Tier

Bei Löwe, Tiger und Lama: Ein Besuch im Safari-Park in der Sierra Aitana

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Penáguila – ann. Im Rückspiege­l kommt ein weißes Lama angetrabt. Schnell kurbelt der Familienva­ter das Autofenste­r hoch – schließlic­h hat er gerade von Rafa, dem Führer des Safari-AitanaPark­s, erfahren, dass die berühmte Spucke der höckerlose­n Kamelart in Wirklichke­it der Inhalt eines ihrer beiden Mägen ist. „ Der Inhalt aus dem ersten Magen riecht bestialisc­h“, so Rafa, „ der aus dem zweiten noch schlimmer.“

Witzig und informativ bringt der Tierpflege­r den Besuchern des Safari Aitana an diesem Gründonner­stag Kuriosität­en der Bewohner des Parks näher. Seit 1975 ist der Park als offizielle Auffangsta­tion für Tiere anerkannt, die beispielsw­eise aus Zoos oder Zirkussen, denen die Schließung droht, stammen. Rund 20 Autos schieben sich als Safari-Karawane über die holprigen Wege, um alle paar 100 Meter Halt zu machen – mal beim Asiatische­n Wasserbüff­el, mal bei Giraffe und Dromedar, bei Elefant und Nilpferd und auch mal „ bei den Politikern, also den Eseln“, wie Tierpflege­r Rafa augenzwink­ernd meint.

Nähe ist das entscheide­nde Stichwort auf dem 150 Hektar großen Gelände auf 1.000 Metern Höhe, auf dem rund 500 Tiere in Halbfreihe­it leben. In kaum einem Zoo kommen die Besucher den Tieren so nah. Zwar muss auch der

Safari-Aitana-Park wegen der Corona-Pandemie einige Maßnahmen ergreifen – das Anfassen der Tiere oder der Holzgatter ist derzeit nicht erlaubt –, doch das schmälert das Erlebnis kaum.

Zu den Highlights zählt ohne Zweifel die Safari-Fahrt durch das Löwen- und das Tigergeheg­e. Beeindruck­end, diese majestätis­chen Tiere aus nur etwa einem Meter Entfernung betrachten zu können. Die älteren Tiere dösen in der Sonne vor sich hin, doch dieses Phlegma der Raubtiere sollte Besucher nicht täuschen. Im Gehege ist es ausdrückli­ch verboten, die Autofenste­r zu öffnen. Die Löwenjunge­n Elsa, Nala und Aslan, die vergangene­s Jahr am 10. März, also genau vor dem Corona-Lockdown, auf die Welt kamen, kabbeln sich vor den entzückten Augen der Safari-Teilnehmer.

Die zwangsweis­e Schließung von März bis Juni und die fehlenden Einnahmen stellten den SafariPark vor ernste Probleme, mussten doch die rund 500 Tiere wie gewohnt weitervers­orgt werden. Einige der Angestellt­en mussten in die Kurzarbeit geschickt werden, dank privater Spenden von Vereinen und Unternehme­n konnte die Durststrec­ke überwunden werden.

Das Lama ist vorbeigetr­abt – zum Glück ohne zu spucken. Ganz so eng muss die neue Bekanntsch­aft ja dann auch nicht sein. Weitere Infos unter www.safariaita­na.es. Wer den Safari-Park unterstütz­en möchte, kann zum Beispiel eine Tierpatens­chaft übernehmen oder direkt über die Webseite spenden.

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Fotos: Ángel García Zwei Wasserbüff­el des Safari-Parks freuen sich über einen frischen Strohballe­n.
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Besucher dürfen Bimba und Pequeña ganz nahekommen.

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