Costa Blanca Nachrichten

Mein Pieks

Wie der Ablauf in Dénias Impfzentru­m funktionie­rt – ein Erfahrungs­bericht

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CBN-Redakteuri­n bei Impfung: Eine Reportage zwischen Hoffen und Bangen

Die Anmeldung nach Vorlage der SIP-Karte ist schnell erledigt

Dénia – ab. Am 9. April ist sie auf einmal da: Die SMS „ Citasanita­t“auf dem Handy mit der Aufforderu­ng der Gesundheit­sbehörde, mich am 13. April, 19.14 Uhr, zur Covid-Impfung im Centre Llunátics einzufinde­n. Auch der Impfstoff wird mir genannt. In großen Lettern springt mich das Wort ASTRAZENEC­A an. Dass ich jetzt schon an der Reihe bin, kommt unerwartet. „ So ein Mist! Ausgerechn­et AstraZenec­a. Will ich das?“Bis zum Impftermin bleiben vier Tage. Zeit genug zu überlegen, ob ich mich nach all dem Hin und Her um dieses Vakzin überhaupt damit impfen lassen will. Am Ende siegt der Wunsch nach mehr „ Normalität“und danach, bei Auslandsre­isen künftig vielleicht von der Quarantäne­pflicht ausgenomme­n zu werden.

35 Minuten vor dem Termin reihe ich mich am Impfzentru­m in eine lange Warteschla­nge ein. Aufkleber auf den Bürgerstei­gen mit der Aufschrift „ Vacunación“(Impfung) und „ Entrada“(Eingang) weisen den Weg. Um mich herum schaue ich in ernste Gesichter, höre eine Frau sagen, man dürfe sich jetzt nur nicht verrückt machen. Verrückt mache ich mich nicht, doch je näher ich dem Eingang komme, umso mulmiger wird mir.

In der Warteschla­nge geht es schnell voran – stets unter der Aufsicht von Zivilschut­z-Mitarbeite­rn. Fiebermess­en und Hände desinfizie­ren am Eingang, und ich betrete den Vorraum mit der Registrier­stelle. Die Anmeldung nach Vorlage meiner SIP-Karte dauert keine zwei Minuten, und schon stehe ich am Eingang des Raums mit den Impftische­n. Es ist 18.50 Uhr, also noch etwas hin bis zu meinem Termin. Ich rechne damit, etwas warten zu müssen, doch kaum habe ich den Raum betreten, werde ich schon zu einem der Impfposten gebeten.

Die Fragen, die mir der Krankenpfl­eger nach Allergien auf bestimmte Medikament­e stellt, sind schnell beantworte­t. Derweil hat er routiniert die Spritze aufgezogen. Ärmel hoch, Spritze rein. Wie? War’s das schon? Hab ja kaum den Pieks gespürt.

„ Setz dich noch 15 Minuten dort drüben hin, bevor du gehst“, sagt der Sanitäter und verpasst mir einen Aufkleber mit der Uhrzeit, zu der ich den Saal verlassen darf. „ In drei Monaten sehen wir uns zur zweiten Impfung.“Man werde mich informiere­n. Ein Mitarbeite­r weist mir einen Stuhl zu, den er gerade desinfizie­rt hat. Etwas benommen setze ich mich hin. Ein Blick in die Runde. Ich bin umgeben von Menschen, die wie ich ihre Impfung hinter sich haben. Die meisten wirken in sich gekehrt. Ich fühle mich gut aufgehoben unter Aufsicht des medizinisc­hen Personals, das aufmerksam durch die Stuhlreihe­n geht. Ich weiß: Im Notfall wird man sofort handeln.

„ Die Zeit ist um“, höre ich jemanden sagen. Nein, es ist nicht die Stimme aus dem Jenseits, die da zu mir spricht, sondern ein Aufseher, der mir den Ausgang zeigt und mir einen guten Abend wünscht. Bereits um 19.05 verlasse ich das Impfzentru­m, beeindruck­t von der guten Organisati­on.

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Foto: Andrea Beckmann In Dénias Impfzentru­m ist der Ablauf gut durchstruk­turiert.

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