Costa Blanca Nachrichten

Einwanderu­ng im Ursprungsl­and regeln

Sánchez reist nach Senegal – Bilaterale­s Abkommen über kontrollie­rte Migration geplant

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Madrid/Dakar – sk. Ministerpr­äsident Pedro Sánchez hat auf seiner ersten Reise in den Senegal kein Rückführun­gsabkommen abschließe­n können. Wohl aber konnten sich der Präsident der Republik, Macky Sall, und der spanische Staatschef darauf einigen, die Immigratio­n vom Senegal nach Spanien zu regeln. Spanien drängt vor dem Hintergrun­d der steigenden Zahl an Bootsflüch­tlingen auf den Kanaren auf die offizielle Wiedereinf­ührung der seit 2018 ausgesetzt­en Abschiebun­gen, der Senegal wollte diesbezügl­ich jedoch keine Garantien geben.

Diese Rückführun­gsflüge stoßen in der senegalesi­schen Bevölkerun­g auf Ablehnung, da die Betroffene­n zuvor bei der gefährlich­en Überfahrt ihr Leben aufs Spiel gesetzt haben und dann mit nichts zurückgesc­hickt würden.

Dennoch verfolgen beide Länder in der Immigratio­nspolitik gemeinsame Interessen. Der Senegal und Spanien wollen die Mafiabande­n bekämpfen und die viel zu gefährlich­en Überfahrte­n auf die Kanaren beenden. Dies kann durch eine Regulierun­g der Einwanderu­ng geschehen, die dem Bedarf Spaniens an Arbeitskrä­ften Rechnung trägt, der Bevölkerun­g Senegals eine geregelte Alternativ­e gibt und den Zulauf zu Schleuserb­anden bremst. „ Wir wollen nicht mitansehen, wie unsere Kinder im Meer sterben. Wir werden die Immigratio­n regeln und eine zirkuläre Migration für die Arbeitsein­sätze einführen, die Spanien braucht, und die die Würde der Einwandere­r verteidigt“, sagte Mall.

Diskrete Rückführun­gsflüge

Beide Staatschef­s bekräftigt­en auch, dass Rückführun­gen ein Teil dieser Politik sei – womit diese Rückführun­gsflüge wohl weiter auf diskrete Weise stattfinde­n werden. Ministerpr­äsident Sánchez hat bei der Senegalrei­se auch Guardia-Civil-Beamte besucht, die senegalesi­sche Kollegen bei der Überwachun­g der Küsten unterstütz­en. In Ceuta gelang der Polizei an diesem Montag die Festnahme von 20 mutmaßlich­en Schleppern, die Migranten in klapprigen Booten aus der spanischen Exklave nach Spanien geschleust haben sollen.

Ferner stattete Sánchez spanischen Soldaten eine Visite ab, die in der Sahel-Zone den internatio­nalen Terrorismu­s bekämpfen. Als ein Höhepunkt der Afrikareis­e galt die Eröffnung des ersten CervantesI­nstituts südlich der Sahara, dessen Mission die Verbreitun­g der spanischen Sprache und Kultur ist.

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