Im Einsatz für die Gesundheit
Teuladas deutsche Stadträtin Susanne Katzgrau: zwischen Impf-Plänen und Ausländerfragen
Teulada-Moraira – at. Als Tochter deutscher Eltern ist Susanne Katzgrau in Teulada-Moraira aufgewachsen und kennt wie kaum jemand anderes sowohl die spanische, als auch die deutsche Kultur. Von 2016 bis 2019 war sie im Rathaus ehrenamtliche Ansprechpartnerin für Deutschsprachige und nach den vergangenen Wahlen dann als PP-Stadträtin zunächst in der Opposition. Seit dem Regierungswechsel vor wenigen Wochen ist sie unter anderem Stadträtin für Gesundheit – und hat damit ein Ressort übernommen, das sich in der Corona-Krise größten Herausforderungen stellen muss. Die CBN sprach mit der 57-Jährigen, die von sich selbst sagt, sie sei „ keine Politikerin, ich bin einfach nur ein Mensch“.
CBN: Gesundheits-Stadträtin in Corona-Zeiten: War das eine freiwillige Entscheidung?
Susanne Katzgrau: Ja, der Bürgermeister Raúl Llobell hat mich gefragt, da er schon in der Opposition mein großes Interesse für dieses Thema gesehen hatte. Ich habe von Anfang an die unterschiedliche Organisation der Pandemiebekämpfung in Deutschland und Spanien verfolgt und daher bei unseren Versammlungen sehr oft nachgefragt. Es ist ein Thema, das alle interessiert und ich habe gerne zugesagt.
Was haben Sie in den ersten Wochen als GesundheitsStadträtin gelernt?
Zum Beispiel einiges über die Hierarchie im Gesundheitssystem. Wir sind zu 100 Prozent von der Landesregierung Valencia abhängig, dann kommt Salud Pública des Gesundheitsbezirks Dénia und danach kommen wir als Gemeinde.
Funktioniert die Kommunikation zwischen den Ebenen gut?
Ja, wir haben jeden Freitag eine Videokonferenz mit den Bürgermeistern beziehungsweise Gesundheitsstadträten der Marina Alta, einem Vertreter der Landesregierung und einem Vertreter vom Hospital Marina Salud in Dénia. Zurzeit geht es dabei natürlich vor allem ums Impfen: Welche Altersgruppe wird wann und mit welchem Impfstoff geimpft?
Gibt es auf diese Fragen konkrete Antworten?
Wir werden vom Land über die Planung informiert, also darüber, was vorgesehen ist. Allerdings immer mit dem Vorbehalt „ Wenn genug Impfstoff da ist“.
Läuft das Impfen gut?
Wir bekommen von allen, die in Dénia im Llúnatics-Gebäude geimpft wurden, gutes Feedback. Ich muss sagen: Hut ab davor, wie Dénias Rathaus dort die Impfungen für die Marina Alta organisiert hat.
Was ist mit dem Auditorio in Teulada, das ja von der Gemeinde auch für Massenimpfungen angeboten wurde?
Bisher konzentrieren sich die Impfungen der Marina Alta in Dénia, weil es sich dort so gut eingespielt hat, und für Hinterlandgemeinden gibt es Impfstellen in Pego und Orba. Sollte Valencia demnächst ein ganzes Bataillon von Impfdosen bekommen, würden auch weitere Impfzentren öffnen.
Wäre Teuladas Auditorio darauf vorbereitet?
Ja, wenn wir gebraucht werden, sind wir vorbereitet. Es wurde sogar eine Simulation erstellt, wie die Impfungen im Auditorio organisiert würden.
Gerade bei den Ausländern herrschte anfangs große Unsicherheit. Konnten Sie da weiterhelfen?
Ich habe gemerkt, dass viele Ausländer beim Thema Impfen etwas verloren waren und nicht wussten, wie sie eine provisorische SIP
Karte bekommen. Daher habe ich gleich zu Anfang Info-Blätter zusammengestellt und sie im Senieta, dem Rathaus und den Gesundheitszentren verteilt. Ganz wichtig ist, dass man für die SIP-Karte eine spanische Handynummer angeben muss, notfalls die eines Bekannten. Dann wird man automatisch per SMS über einen Termin informiert.
Neue Ausländerstadträtin ist Sara Richardson. Was wollen Sie für die Integration der in Teulada-Moraira lebenden Ausländer tun?
Wir wollen auf jeden Fall die Arbeitsgruppen mit Deutschsprachigen, Briten und Frankophonen wieder aufnehmen, sobald es möglich ist. Auch die größeren Info-Veranstaltungen für Ausländer sollen, sobald möglich, wieder stattfinden.
Kontakt: susanne.katzgrau @teuladamoraira.org